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Los Angeles, Sommer 1988

Michael Knight saß unter einem schatten spendenden Sonnenschirm vor einer Imbissbude in El Segundo, einem südlichen Stadtteil von Los Angeles. Der Budenbesitzer hatte eine Art Biergarten vor seinem Stand aufgebaut, dessen einziger Gast zur Zeit der athletische Hüne in schwarz war. Er wollte gerade genüsslich in seinen Hamburger beißen, als plötzlich ein piepsenden Geräusch aus dem Gerät an seinem Handgelenk ertönte. Das Gerät, Comlink genannt, sah auf den ersten Blick wie eine Armbanduhr aus, war jedoch in Wirklichkeit unter anderem ein hoch entwickeltes Funkgerät. Michael schnitt eine Grimasse. „K.I.T.T., was ist los? Ich wollte gerade zu Mittag essen.“ Eine leicht metallisch klingende, männliche Stimme antwortete aus dem winzigen Lautsprecher am Comlink: „Tut mir leid, Michael, aber Devon ruft gerade an.“ Mit einem Stöhnen erhob sich Michael, griff sich umständlich seinen Hamburger, die Tüte Pommes Frites und den Pappbecher mit Cola und ging auf den wenige Schritte entfernten Parkplatz zu. Als er an einem nachtschwarzen Trans Am ankam, öffnete er die Fahrertür und stieg ein. „Bitte verschmutzen sie mich nicht mit Nahrungsmitteln,“ ertönte wieder die metallische Stimme. Sie kam aus der Vox Box, einem rot aufleuchtenden Display über dem Steuer des Fahrzeugs, das eigentlich viel mehr war. Es war der Knight Industries Two Thousand, kurz K.I.T.T. genannt. Es handelte sich dabei um die erste künstliche Intelligenz, installiert in ein High-Tech-Verfolgungsfahrzeug mit fantastischen Funktionen.

Michael rollte mit den Augen. „Wer hat mich denn herzitiert, hm? Und jetzt schalte Devon auf den Schirm!“

Auf der rechten Seite des futuristisch wirkenden Armaturenbretts leuchtete ein Bildschirm auf. Das Gesicht eines etwa sechzigjährigen Mannes mit weißen Haaren war zu sehen. Devon Miles war der Leiter der Foundation For Law And Government, kurz FLAG genannt, eine Privatorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, Opfern von Verbrechern zu helfen, gegen die die Polizei machtlos war.

„Hallo, Devon,“ begrüßte Michael seinen Vorgesetzten und väterlichen Freund mit vollem Mund. „Was gibt’s?“

„Guten Tag, Michael,“ antwortete Devon in seinem auffälligen britischen Akzent. Als er sah, was Michael da in sich hineinstopfte, rümpfte er kaum merklich die Nase und meinte: „Und einen guten Appetit.“

Michael nickte nur, während er ein weiteres Stück abbiß. Devon fuhr fort:

„Nate Darabont ist ein Beschäftigter der Knight Industries. Gestern Nacht hat er den Prototyp einer streng geheimen Vorrichtung gestohlen, die die Knight Industries gerade entwickeln. Bei der Flucht hat er einen Wachmann getötet. Die Polizei ist vor Ort, und die Geschäftsleitung wünscht, dass sie als „hauseigener“ Ermittler die Beamten unterstützen. Alle weiteren Details werden von Bonnie gerade in K.I.T.T.s Datenspeicher übertragen. Viel Glück!“

„Danke, Devon,“ entgegnete Michael, und der Bildschirm erlosch. „K.I.T.T., schalte auf Autopilot und fahr uns zu den Knight Industries. Ich will noch zuende essen.“

„In Ordnung, Michael,“ antwortete K.I.T.T. „Während der Fahrt können sie sich die Daten ansehen, die Bonnie mir überspielt hat. Und achten sie bitte auf meine Polster!“

Roger Murtaugh zog sein Jackett aus und lehnte sich an seinen Wagen. So langsam wurde es heiß in der Mittagssonne. Er wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. Früher hatte ihm die Hitze nicht so viel zu schaffen gemacht. Aber früher war er ja auch jünger gewesen. Jetzt trennten ihn nur noch wenige Jahre von seiner Pensionierung. Gut dreißig Jahre hatte er bei der Polizei Dienst getan. Als glücklich verheirateter Familienvater könnte er sich jetzt auf seinen Ruhestand freuen, wenn da nicht sein Partner wäre. Erst vor wenigen Monaten war ihm Martin Riggs zugeteilt worden. Strafversetzt, um genauer zu sein, denn Riggs stand im Ruf, ein gewalttätiger, schießwütiger, ja sogar wahnsinniger Selbstmörder zu sein. Seine junge Frau, die er über alles geliebt hatte, war vor wenigen Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Riggs hatte den Verlust nie verkraftet. Während seiner Arbeit beim Rauschgiftdezernat ließ er keine Gelegenheit aus, sich in lebensgefährliche Situationen zu bringen, die ihn – so hoffte er – umbringen würden, denn er hatte nicht die Kraft, sich selbst zu töten. Dazu hing er doch zu sehr an seinem Leben, wie Murtaugh bemerkt hatte. Martin Riggs war inzwischen sein bester Freund geworden. Zusammen hatten sie das größte Abenteuer ihres Lebens hinter sich. Skrupellose Drogendealer hatten Rogers Tochter entführt, seine Familie bedroht und ihn und Martin zu ermorden versucht. Martins Todessehnsucht verlieh dem jungen Cop Berserkerkräfte und die wilde Entschlossenheit, Murtaugh, seine Tochter und sich selbst aus den Klauen der brutalen Verbrecher zu befreien, selbst wenn es ihn das Leben kosten würde. Das würde er Riggs niemals vergessen. Sie wurden zu den besten Freunden. Und Murtaughs Familie wurde zu Riggs’ Familie. Das gab ihm seinen Lebenswillen zurück. Dennoch behielt Riggs seine Verrücktheit zurück und seine Angewohnheit, immer in die gefährlichsten Situationen zu geraten und sie nur dadurch zu überleben, weil er verrückt war. Und da Roger sein Partner war, zog er ihn immer mit ins Schlamassel. Roger war sich gar nicht mehr so sicher, dass er seine Pensionierung erleben würde. Auf dem Gelände der Knight Industries war es relativ ruhig. Die Belegschaft machte gerade Mittagspause. Einzig die uniformierten Polizisten gingen noch ihren Untersuchungen nach. Gerade verschwand der Leichenwagen des Gerichtsmediziners um die Ecke. Aus dem Verwaltungsgebäude gegenüber von Roger kam Martin Riggs und ging auf ihn zu. Riggs war Anfang dreißig, etwas klein, doch athletisch gebaut und trug sein dunkelblondes, gewelltes Haar im Nacken schulterlang. Im Gegensatz zu dem immer korrekt gekleideten Murtaugh trug Riggs Blue Jeans, Cowboystiefel, ein kariertes Hemd und eine lässige Windjacke. Seine blauen Augen blitzten in der Mittagssonne. Für einen Weißen sieht er ziemlich gut aus, dachte Roger, als Martin vor ihm stand.

Riggs schnitt eine Grimasse. „Wir sollen auf jemanden warten. Der Typ heißt Knight,“ erzählte Riggs.

Roger runzelte die Stirn. „Knight? Das ist doch bestimmt kein Zufall.“

„Oh, nein. Die Firmenleitung will, daß er mit uns zusammenarbeitet. Und jetzt rate mal, bei wem er arbeitet… bei der FLAG.“

„Diese Privatorganisation von dem milliardenschweren Wohltäter Wilton Knight, der vor ein paar Jahren gestorben ist?“

„Genau die,“ antwortete Riggs. „Ich habe keine Lust, einen Zivilisten bei den Ermittlungen mitzuschleppen.“

Roger Murtaugh nickte. Er wollte auch nicht durch eine Privatperson behindert werden. Wahrscheinlich hatte dieser Knight keine Ahnung, wie man in einem Mordfall ermittelt.

 

Michael hatte seinen Imbiss beendet und die Steuerung wieder selbst übernommen. Sie näherten sich dem Gelände der Knight Industries. Michael fuhr bis zum Häuschen des Wachdienstes, als die Schranke sich schon öffnete. Der Wachmann hatte den schwarzen Trans Am mit dem rot leuchtenden Scanner über der Stoßstange erkannt und winkte Michael durch. Michael fuhr auf das Verwaltungsgebäude zu. Davor sah er einen Kombi stehen, an dem zwei Männer lehnten. Der eine war ein etwa fünfzigjähriger, großer Schwarzer im grauen Nadelstreifenanzug. Offensichtlich ein Polizeibeamter. Der andere war ungefähr in Michaels Alter und sehr leger gekleidet. Falls er auch ein Polizist war, sah man es ihm nicht an. Michael parkte K.I.T.T. neben dem Kombi und stieg aus.

„Hi, mein Name ist Michael Knight.“ Er reichte beiden die Hand.

Der Schwarze, der fast so groß wie Michael war, schüttelte seine Hand.

„Guten Tag, ich bin Sergeant Murtaugh, und das ist Sergeant Riggs. Wir sind von der Mordkommission und führen die Ermittlungen hier durch.“

Riggs schüttelte Michaels Hand und wies mit dem Kinn auf K.I.T.T. „Netter Wagen, den sie da haben. Wie soll unsere Zusammenarbeit denn aussehen?“

„Nun, ich hoffe, wir können uns gegenseitig bei den Ermittlungen unterstützen,“ meinte Michael.

Riggs zog die Augenbrauen hoch. „Dann müssten sie uns schon `nen guten Tip geben, wo wir diesen Nate Darabont finden können. In seiner Wohnung war er natürlich nicht.“

„Soweit ich das mitbekommen habe,“ sagte Murtaugh, „hat Darabont einen geheimen Prototyp gestohlen. Glauben sie, dass er ihn irgendjemandem verkaufen will?“

„Interessenten dafür gibt’s jede Menge. Auf diese Art würde es zu lange dauern, ihn zu finden,“ erwiderte Michael.

„Haben sie `ne bessere Idee?“ fragte Riggs.

„Allerdings. Kommen sie mit!“

Michael ging zu K.I.T.T. hinüber, gefolgt von den beiden Polizisten. Er setzte sich in den Fahrersitz und schien zu sich selbst zu sagen: „K.I.T.T., das hier sind Sergeant Murtaugh und Sergeant Riggs. Wir werden mit ihnen zusammenarbeiten.“

Roger und Martin sahen sich verwundert an.

„Guten Tag, die Herren. Ich bin der Knight Industries Two Thousand, kurz K.I.T.T. genannt, und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen,“ erklang es von irgendwo her.

Rogers Kinnlade klappte nach unten, und Riggs entwich nur ein leises „Fuck!“

Michael grinste breit und wandte sich wieder K.I.T.T. zu. „K.I.T.T., vorhin hast du mir gesagt, dass du die Energiespuren des Plasmabeschleunigers orten kannst.“

„In der Tat, Michael, wenn die Spuren nicht zu alt sind,“ antwortete K.I.T.T.

„Moment, Moment,“ unterbrach Murtaugh, immer noch einen verwirrten Ausdruck im Gesicht. „Was zur Hölle ist ein Plasmabeschleuniger?“

„Ist doch klar, Rog: ein Ding, das Plasma beschleunigt,“ meinte Riggs trocken. Roger warf ihm einen böses Blick zu.

„Mr. Darabont hat einen Plasmabeschleuniger gestohlen,“ erklärte K.I.T.T. „Die Knight Industries arbeiten gerade an einem alternativen Antriebssystem, das für alle Kraftfahrzeuge inklusive Flugzeuge und Schiffe Verwendung finden soll. Durch Verwendung von Plasmaenergie – ähnlich meiner eigenen Energie, die ich aus Wasserstoff beziehe – soll eine höchstmögliche Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit erzielt werden, was wiederum…“

„Okay, okay, danke, das reicht,“ unterbrach Riggs. „Ich denke, wir wissen jetzt so in etwa, um was es hier geht, nicht wahr, Rog?“

Murtaugh sah Riggs irritiert an. “Was? Nein, äh, ja… ich glaub’ schon.”

Michael grinste. Die beiden Cops waren ihm sympathisch. „K.I.T.T., kannst du die Plasmaspuren orten?“

Auf K.I.T.T.s Bildschirm erschien ein Computer erzeugtes Display, das ein buntes Diagramm zeigte, auf dem eine zackige Linie schnell dünner wurde.

„Das kann ich, Michael, aber wir müssen uns sofort auf den Weg machen, sonst verliere ich die Spur.“

„In welche Richtung bewegt sich Darabont?“ wollte Michael wissen.

Das Display verwandelte sich in eine Landkarte. Ein leuchtender, roter Punkt bewegte sich nach oben.

„Soweit ich die Plasmaspuren orten kann, bewegt sich Mr. Darabont in nördlicher Richtung fort. Die äußersten Spuren orte ich 2 Meilen entfernt."

„Darabont hat den Wachmann heute morgen gegen fünf Uhr getötet,“ überlegte Riggs. „Das heißt, er hat sieben Stunden Vorsprung. Wie sollen wir ihn finden und einholen?“

„Wir fahren den Spuren nach. K.I.T.T., kannst du das wahrscheinlichste Ziel Darabonts errechnen?“

„Ja, Michael. Mit 94,9%iger Wahrscheinlichkeit ist Nate Darabont nach San Francisco gefahren.“

„Der Hafen!“ rief Murtaugh.

„Genau,“ erwiderte Riggs. „Dort kann er sich mit wer weiß wem treffen, um den Beschleuniger zu verkaufen. Knight, fahren sie voraus! Wir folgen ihnen mit unserem Wagen.“

„Das ist keine gute Idee,“ antwortete Michael. „Sie bräuchten mindestens sieben Stunden, um nach Frisco zu gelangen.“

„Na und, sie doch auch,“ sagte Murtaugh.

Michael schüttelte den Kopf. „Nein, K.I.T.T. schafft es in drei Stunden. Steigen sie ein!“

„Und ich dachte, ich wäre verrückt,“ murmelte Riggs.

„Kein Sportwagen ist so schnell,“ zweifelte Murtaugh.

„Ich bin kein simpler Sportwagen,“ entgegnete K.I.T.T. mit leicht säuerlicher Stimme.

Riggs stieß ein wahnsinniges Kichern aus und kroch auf K.I.T.T.s Rückbank, da er der kleinste war. Murtaugh nahm auf dem Beifahrersitz Platz.

„Wo schnallt man sich hier an?“ wollte er wissen.

Michael drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett mit der Aufschrift Passive Laser Restraint System, der daraufhin kurz fiepte.

„Schon passiert,“ sagte Michael.

Murtaugh hob die Augenbrauen. „Ich frage gar nicht erst!“

„Gib’ Gummi!“ rief Riggs.

Michael grinste. Das kann ja eine heitere Fahrt werden, dachte er. Nachdem sie den Stadtbezirk von Los Angeles verlassen hatten, lenkte Michael K.I.T.T. auf den Pacific Coast Highway.

„So, dann zeig’ mal, was in dir steckt, Kumpel,“ sagte Michael und drückte auf den Knopf mit dem Titel Super Pursuit Mode.

Riggs und Murtaugh sahen ungläubig zu, wie rund um K.I.T.T. Stabilisatoren unter surrenden Geräuschen ausfuhren. Er ähnelte jetzt eher einem Flugzeug als einem Auto. Zum Abschluss schob sich das Raketentriebwerk aus dem Heck und startete durch. Alle drei Insassen wurden von dem plötzlichen Beschleunigungseffekt in die Sitze gedrückt, als K.I.T.T. röhrend davonschoss.

„Yeah!“ rief Michael.

„Fuck!“ murmelte Riggs.

„Ich bin zu alt für diesen Scheiß,“ sagte Murtaugh.

Gegen halb vier nachmittags hatte K.I.T.T. die äußeren Bezirke von San Francisco erreicht. Die Plasmaspur ließ sich gut verfolgen und führte sie jetzt tatsächlich ins Hafenviertel. Michael fuhr langsam über die Docks an den zahlreichen Lagerhäusern vorbei.

„Michael, in der Lagerhalle da vorne orte ich eine sehr hohe Plasmakonzentration. Der Beschleuniger müsste sich dort drinnen befinden,“ meldete K.I.T.T.

„Okay, dann parken wir ein paar Lagerhäuser weiter, damit wir nicht auffallen,“ antwortete Michael.

„Kann er auch sehen, wo sich Darabont befindet?“ fragte Murtaugh.

„Hey, Roger, frag’ ihn doch selbst,“ rief Riggs von hinten. „Hey, K.I.T.T., kannst du Darabont orten?“

Roger sah seinen Partner an. Das ganze schien ihm Spaß zu machen.

„Nein, Sergeants Murtaugh und Riggs. In der bewussten Lagerhalle befinden sich keine Menschen. Aber auf dem gegenüberliegenden Schiff orte ich insgesamt 27 Personen.“

Michael rieb sich den Nacken. „Kannst du den Namen des Schiffs erkennen?“

„Es ist die Jihad. Ihr Heimathafen ist Tripolis. Michael, laut meiner Datenbank ist „Jihad“ das arabische Wort für „heiliger Krieg“. Was ist ein heiliger Krieg?“

„Das erklär’ ich dir ein anderes mal, K.I.T.T.,“ antwortete Michael. „Denkt ihr auch, was ich denke?“ fragte er die Polizeibeamten.

„Ich denke schon,“ antwortete Murtaugh. „Tripolis ist die Hauptstadt von Libyen.“

„Und dort wohnt unser alter Freund Ghadaffi,“ ergänzte Riggs. „Der ist bestimmt ganz wild auf den Plasmabeschleuniger.“

„Tja, dann werden wir das Schiff wohl so lange observieren müssen, bis sich `was tut,“ meinte Michael.

 

Sie mussten nicht lange warten. Später am Nachmittag verließen fünf Personen die Gangway der Jihad und gingen auf das verschlossene Lagerhaus zu. Riggs, der das Warten satt gehabt hatte, beobachtete die Gestalten von seiner Deckung neben dem Gebäude aus. Er rannte zurück zum Wagen, um Roger und Knight Bescheid zu sagen. Als er um die Ecke gelaufen kam, winkte ihn Murtaugh schon aufgeregt heran.

„Riggs, komm her, K.I.T.T. hat `was entdeckt!“

„Ich weiß: fünf Typen, die gerade ins Lagerhaus gehen.“

„Und einer davon ist Darabont,“ erwiderte Michael. „Die anderen vier sind bewaffnet.“

„Können sie über K.I.T.T. Verstärkung bei der hiesigen Polizei rufen?“ wollte Murtaugh wissen.

K.I.T.T. antwortete selbst: „Selbstverständlich. Ich rufe gerade im Polizeihauptquartier an und übermittele ihnen alle notwendigen Daten.“

Aber ich warte nicht, bis die Jungs hier sind,“ entgegnete Riggs und zog seine Dienstwaffe aus dem Hosenbund. „Wer kommt mit?“

Michael stieg aus. „Schalt’ auf Überwachung, Kumpel!“

Murtaugh stöhnte resignierend. „Ich schätze, wir alle kommen mit,“ murmelte er.

Die drei schlichen sich zum Lagerhaus. Murtaugh hatte ebenfalls seine Waffe gezogen, einen altmodischen, sechs schüssigen Revolver Kaliber 38.

„Wo ist ihre Waffe?“ fragte er Michael. Der grinste nur und meinte: „Die steht da hinten und parkt.“

Murtaugh rollte mit den Augen und dachte nur vom Wahnsinn umzingelt! Riggs und Knight kletterten auf einen Frachtcontainer und gelangten so an ein kleines Fenster unter dem Dach der Lagerhalle, von dem aus man ins Innere sehen konnte. Murtaugh wartete unten und gab ihnen Deckung. Die Lagerhalle war im Prinzip leer, bis auf einen Sportwagen. Die fünf Männer standen um ihn herum.

„Welcher von denen ist Darabont?“ fragte Riggs.

„Der hagere mit der Stirnglatze,“ antwortete Michael.

„Hätte ich mir denken können. Die anderen mit ihrem schwarzen Kraushaar sehen aus wie Ghadaffis Brüder. Aber wo ist dieser Beschleuniger?“

Michael hielt sein Comlink ans Fenster. „K.I.T.T., kannst du über das Comlink den Beschleuniger orten?“

Mit einer Verzögerung von zwei Sekunden kam K.I.T.T.s Antwort: „Ja, Michael. Er ist in den Wagen eingebaut.“

„Anscheinend will unser Freund Darabont den Beschleuniger gleich vorführen und hat seine Käufer zu einer Testfahrt eingeladen.“

„Und davon werden wir ihn abhalten,“ sagte Riggs und kletterte durch das kleine Fenster ins Innere der Halle.

„Hey, was tun sie da?“ flüsterte Michael.

 „Sagen sie Murtaugh, er soll mir zwei Minuten geben und dann hineingehen,“ flüsterte Riggs zurück, während er sich auf einem Gerüstbalken weiter vorwärts schob und in den Schatten verschwand.

Michael kletterte wieder hinunter und ging zu dem wartenden Sergeant, den er über die Sachlage aufklärte.

„Okay, die zwei Minuten sind um,“ sagte Murtaugh schließlich. „Mir wäre es lieber, sie wären bewaffnet, Knight.“

„Wird schon klappen.“ Ins Comlink sprach er leise: „K.I.T.T., komm zu mir, aber im Silent Mode!“

Während der schwarze Trans Am beinahe lautlos losfuhr, traten Murtaugh und Michael ins Lagerhaus ein. Murtaugh richtete seine Waffe auf die Gruppe und schrie: „Polizei! Sie sind verhaftet! Keine Bewegung!“ Er hatte seine Warnung noch nicht zu ende gerufen, als die vier Libyer auch schon halbautomatische Maschinenpistolen aus ihren Designerjacketts zogen und das Feuer auf sie eröffneten. Michael und Murtaugh stürmten zum Tor zurück und warfen sich dahinter auf den Boden. Die Kugeln durchschlugen das Wellblech der Wand dicht über ihnen. Dann hörten sie weitere Schüsse. Sie rollten zum Eingang und spähten vorsichtig hinein. Martin Riggs schwang sich an einem Seil vom Balken unter der Decke herunter und feuerte mit seiner Beretta auf die Gangster. Zwei der Libyer wurden durch seine Schüsse niedergestreckt und blieben leblos liegen. Der dritte durchtrennte Riggs’ Seil mit einem Feuerstoß während des Flugs, und Riggs stürzte zu Boden. Bevor der Gangster seinem Partner den Rest geben konnte, feuerte Murtaugh vom Tor aus auf den Schwarzhaarigen. Die Kugel traf ihn in den Rücken. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Während Riggs sich benommen aufrappelte und Nate Darabont sich hinter das Steuer des Sportwagens warf, stürmte Michael in die Halle, um den letzten Libyer zu überwältigen. Doch der sah Michael im letzten Moment kommen und schoss auf ihn. Murtaughs Warnruf kam zu spät. Michael Knight stürzte getroffen zu Boden. Ein weiterer Schuss, diesmal wieder aus Murtaughs Waffe, traf den Libyer in die Schulter und machte ihn damit kampfunfähig. Murtaugh stand auf, um in die Halle zu laufen, als plötzlich eine Maschinenpistolensalve neben ihm die Wand durchlöcherte. Er riss den Kopf herum und sah, dass mindestens fünf weitere Libyer die Gangway des Schiffes herunterstürmten und ohne Unterlass auf ihn feuerten. Bevor Murtaugh jedoch getroffen werden konnte, glitt plötzlich ein glänzender, schwarzer Schatten schützend vor ihn – K.I.T.T.! Die Kugeln prallten an seiner unzerstörbaren Außenhaut wirkungslos ab.

„Michael, was ist mit ihnen?“ rief er besorgt über seine Außenlautsprecher.

In diesem Moment heulte der Motor des anderen Wagens auf. Darabont startete durch und fuhr Riggs beinahe über den Haufen, als er mit Vollgas die gegenüberliegende Blechwand durchbrach und flüchtete.

„Shit, shit, shit!“ fluchte Riggs. Dann fiel sein Blick auf K.I.T.T. Er rannte zu Michael, der immer noch am Boden lag. Mittlerweile war auch Murtaugh bei ihm angekommen. Riggs untersuchte Michael kurz. Dieser stöhnte vor Schmerzen auf.

„Er hat mich in die Schulter getroffen.“

„Ja, ist `n glatter Durchschuss. Halb so schlimm,“ meinte Riggs.

 „Hey, hört ihr die Sirenen?“ fragte Roger. „Die kommen gerade recht. Sonst würden uns die Kumpane von denen hier zersieben!“

Die Libyer, die in die Lagerhalle stürmen wollten und dabei von K.I.T.T. den Weg versperrt bekamen, verloren plötzlich ihr Interesse an ihren potentiellen Opfern, als sie die Sirenen hörten und die Polizeiautos auf sich zurasen sahen. Sie richteten ihr Feuer nun auf die schwarzweißen Wagen, die abrupt stoppten. Die Beamten gingen in Deckung und feuerten zurück. Beide Parteien lieferten sich eine wilde Schießerei.

„Michael, sie verlieren Blut. Aber ihr Zustand ist nicht kritisch. Ein Krankenwagen ist unterwegs,“ erklärte K.I.T.T.

„Na fein,“ sagte Riggs. „Michael, Darabont ist mit seinem Flitzer geflüchtet. Ich brauche K.I.T.T., um ihn zu verfolgen!“

„Das kann ich nicht zulassen,“ empörte sich K.I.T.T. „Es wäre besser, ich brächte Michael selbst in ein Krankenhaus.“

„Nein, K.I.T.T.,“ erwiderte Michael. „Du hast doch selbst gesagt, dass mein Zustand nicht so schlimm ist. Außerdem muß jeden Augenblick der Krankenwagen hier sein. Also tu, was Sergeant Riggs dir sagt!“

„Na schön, aber es gefällt mir nicht,“ schmollte K.I.T.T.

Riggs sprang auf und rannte zu dem Trans Am. Er ließ sich in den Sitz fallen und sagte: „Hey, wo verstellt man hier den Sitz? Michael hat verdammt lange Beine!“ Einen Augenblick später schoss K.I.T.T. mit Martin Riggs am Steuer davon. Die Polizei war gerade dabei, die gesamten Docks abzuriegeln. Die unverletzten Libyer hatten sich wieder an Bord der Jihad zurückgezogen, die jetzt ebenfalls von der Polizei umstellt wurde. Ein Beamter lief zu Michael und Roger in die Halle. Währenddessen landete ein Rettungshubschrauber des Krankenhauses.

Martin Riggs steuerte K.I.T.T. in einer rasenden Verfolgungsjagd quer durch die Innenstadt von San Francisco. Nur haarknapp waren sie schon mehrmals Kollisionen entgangen, und einmal hatte Riggs eine Abkürzung durch eine Fußgängerzone genommen, wobei wie durch ein Wunder niemand verletzt worden war.

„Sergeant Riggs, normalerweise ist es unmöglich, dass ich einen Unfall baue. Aber mit ihnen am Steuer liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dieser Präzedenzfall dennoch eintritt. Ich muss sie bitten, auf Autopilot zu schalten.“

„Keine Chance, Kumpel,“ grinste Riggs verkniffen.

„Ich bin nicht ihr Kumpel,“ erwiderte K.I.T.T.

„Michael hat gesagt, du sollst auf mich hören, also tu’s auch! Wo ist Darabont lang gefahren?“ Jetzt streite ich mich schon mit einem Auto, dachte Riggs. Das passt zu meinem Ruf.

„Er fährt auf die Golden Gate Bridge.“

„Können wir ihn noch einholen?“

„Natürlich können wir das, wenn sie uns nicht vorher gegen eine Mauer steuern. Darabont fährt eine Corvette. Selbst mit Plasmabeschleuniger ist eine Corvette keine Konkurrenz für mich,“ sagte K.I.T.T.

Eine Minute später erreichten sie die gewaltige Brücke. Vor ihnen war irgendetwas im Gange.

„Vor uns ist ein kurzer Stau, ausgelöst durch einen Auffahrunfall, der zweifelsohne wiederum von Darabont ausgelöst wurde,“ erklärte K.I.T.T. „Bitte drücken sie auf die Taste Turbo Boost, wenn ich es ihnen sage.“

„Okay, wie du meinst,“ antwortete Riggs.

„Jetzt!“

Riggs berührte die leuchtende Taste und erschrak beinahe zu Tode, als K.I.T.T. plötzlich einen gewaltigen Satz nach vorne und oben machte. Der Trans Am hob von der Straße ab und flog über die stehenden Autos hinweg, um hinter dem Unfall wieder auf der Straße aufzukommen. Riggs war so verblüfft, dass er vergaß zu lenken.

„K.I.T.T., das hast du doch absichtlich getan. Du hättest mich vorwarnen können.“

„Dazu war keine Zeit,“ lautete die lapidare Antwort des Computers.

Darabont musste den schwarzen Trans Am bemerkt haben, denn als er auf dem Highway jenseits der Brücke angekommen war, beschleunigte er plötzlich gewaltig.

„Darabont hat gerade den Plasmabeschleuniger aktiviert. Damit dürfte er eine geschätzte Geschwindigkeit von 400 Meilen die Stunde erreichen.“

„Und wie schnell bist du?“

„Schneller. Bitte aktivieren sie jetzt den Super Pursuit Mode.“

Riggs tat, wie ihm geheißen wurde. K.I.T.T. verwandelte erneut sein Äußeres und schoss der Corvette mit atemberaubender Geschwindigkeit hinterher.

„Wenn es uns gelingt, die Corvette in die Reichweite meines Micro Jam zu bekommen, kann ich den Plasmabeschleuniger deaktivieren,“ sagte K.I.T.T. „Doch bevor ich ihn soweit eingeholt habe, gefährdet er weiter unschuldige Autofahrer“.

„Dann tun wir `was dagegen,“ entgegnete Riggs und griff nach seiner Pistole. „Ich bin ein ziemlich guter Schütze, K.I.T.T. Wenn es mir gelingen würde, ihm einen Reifen zu zerschießen, sollte ihn das verlangsamen. Kannst du das Sonnendach öffnen und solange das Fahren übernehmen?“

„Aber sicher,“ antwortete K.I.T.T. Die Cockpitanzeige schaltete auf Autopilot um, und das Glasdach über dem Fahrersitz öffnete sich. Riggs stellte sich auf die Sitzfläche und visierte das verfolgte Fahrzeug kurz an. Der Fahrtwind war so stark, daß er fast nicht atmen konnte. Auch das Zielen war schwierig. Doch dann feuerte er dreimal schnell hintereinander. Eine der Kugeln musste ihr Ziel getroffen haben, denn er konnte erkennen, wie der Sportwagen ins Schlingern geriet. Riggs ließ sich auf den Sitz zurück gleiten und beobachtete die Corvette. Darabont schien sich aus dem zerschossenen Reifen nichts zu machen, denn er verringerte seine Geschwindigkeit kein Stück. Sein Wagen geriet immer mehr ins Schlingern und raste mit unvermindertem Tempo auf einen Tunnel zu.

„Wenn der nicht bald langsamer wird, gibt’s gleich `nen Knall,“ meinte Riggs.

„Damit liegen sie richtig,“ antwortete K.I.T.T. „Aber in 2,5 Sekunden ist er in Reichweite meines Micro Jam.“

Die Taste mit der entsprechenden Aufschrift leuchtete piepsend auf.

„Der Plasmabeschleuniger ist deaktiviert, aber Mr. Darabont gibt immer noch Vollgas,“ verkündete K.I.T.T.

„Dieser Vollidiot!“ rief Riggs.

„Ich versuche, seine Reifen zu blockieren,“ schlug K.I.T.T. vor.

Tatsächlich verminderte die Corvette abrupt ihr Tempo. Die Reifen quietschten laut, und der Rauch und Geruch von verbranntem Gummi drangen durch K.I.T.T.s Lüftungsschlitze. Der Wagen geriet nun vollends ins Schleudern. Mehrere entgegenkommenden Fahrzeuge wichen ihm erfolgreich aus. Die Corvette krachte während einer Schlingerbewegung mit voller Wucht gegen die linke Ecke des Tunneleingangs und kam brennend zum Stehen.

„K.I.T.T., mach `ne Vollbremsung oder wir krachen auch `rein!“ schrie Riggs.

K.I.T.T. aktivierte das Emergency Braking System. Feuerrote Bremsklappen schossen rund um sein Chassis aus der Versenkung. Zugleich bohrte sich das Bremspedal ins Bodenblech. Riggs wunderte sich darüber, wie weich er vom Laserrückhaltesystem abgefangen wurde. Normalerweise hätte er durch die Windschutzscheibe und dann noch ein gutes Stück weiter fliegen müssen. K.I.T.T. kam etwa zehn Meter vor der Corvette zum Stehen. Riggs sprang heraus und rannte zu dem brennenden Wrack.

„Sergeant Riggs, warten sie!“ rief ihm K.I.T.T. hinterher. „Das Wrack wird innerhalb weniger Sekunden explodieren!“

„I don’t give a fuck!“ murmelte Riggs. Er riss die verbeulte Beifahrertür auf, was seine ganze Kraft beanspruchte. Darabont hing blutüberströmt über dem Lenkrad. Sein linker Ärmel hatte schon Feuer gefangen. Glücklicherweise war sein Sicherheitsgurt gerissen, sodass es Riggs gelang, den bewusstlosen aus dem Wagen zu zerren. Er hatte Darabont gerade wenige Meter weit weggeschleift, als das Auto explodierte. Die Druckwelle schleuderte beide meterweit über die Straße. K.I.T.T. scannte die beiden Körper. Riggs war bewusstlos, hatte aber keine Verletzungen davongetragen. Darabont dagegen war schwer verletzt – multiple Rippenbrüche, Verbrennungen, Schädeltrauma. K.I.T.T. alarmierte einen Rettungshubschrauber.

 

Einen Tag später holte Sergeant Roger Murtaugh seinen Partner Martin Riggs aus dem Krankenhaus ab. Man hatte ihn über Nacht zur Beobachtung dabehalten. Beide besuchten sie dann Michael Knight in seinem Krankenzimmer. Michael saß mit verbundener Schulter aufrecht im Bett.

„Hallo, Jungs!“ begrüßte er gutgelaunt die beiden Cops. Auch seine Verletzung würde keine bleibenden Schäden hinterlassen.

Riggs und Murtaugh erzählten ihm alles, was vorgefallen war, seit er angeschossen wurde. Danach sprach Michael in sein Comlink.

„K.I.T.T., bist du da?“

„Natürlich, Michael. Ich stehe auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus.“

Riggs grinste. „Klar, Hunde und Katzen dürfen nicht `rein, wieso also Autos?“

Michael fuhr fort: „Wie ich das sehe, ist der Plasmabeschleuniger zerstört worden, oder?“

„Allerdings,“ erwiderte K.I.T.T. „Er wurde durch die Explosion und die Hitze völlig vernichtet. Doch die Knight Industries arbeiten schon an einem neuen, verbesserten Modell.“

„Wer waren denn nun Darabonts Käufer?“ wollte Michael von den beiden Cops wissen.

„Wir hatten recht mit unserer Vermutung, dass es sich um Libyer handelt,“ antwortete Murtaugh. „Die komplette Schiffsbesatzung wurde verhaftet. Bei der Kerngruppe handelte es sich um libysche Geheimagenten. Ich Chef war der Typ, der sie angeschossen hat, Michael.“

„Und wie geht’s Darabont?“ fragte Riggs.

Murtaugh zuckte mit den Schultern. „Der wird wohl noch `ne ganze Weile im Krankenhaus verbringen, bis er transportfähig ist. Und dann geht’s ins Gefängniskrankenhaus.“

„Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf,“ tönte K.I.T.T.s Stimme schwach aus dem Comlink, „dass er überhaupt noch am Leben ist, hat Mr. Darabont Sergeant Riggs zu verdanken. Das war ein sehr riskantes Unterfangen, Officer. Sie hätten ebenso leicht getötet werden können.“

Murtaugh runzelte die Stirn. Wenn K.I.T.T. wüsste, dass er damit einen wunden Punkt getroffen hatte… Aber die Antwort seines Partners verblüffte ihn.

„K.I.T.T., mir sagt man vieles nach – ich sei verrückt, ich sei lebensmüde -, aber in diesem Moment habe ich ausnahmsweise mal nicht an mich gedacht.“ Dabei lächelte Riggs verschmitzt, und Roger musste grinsen.

„Es hat Spaß gemacht, mit euch zusammenzuarbeiten,“ sagte Michael. „Wenn es auch für mich etwas schmerzhaft ausgegangen ist.“

„Oh, mir hat es auch Spaß gemacht,“ meinte Riggs. „Besonders die Verfolgungsjagd mit K.I.T.T.“

Durch das Comlink hörten sie, wie sich K.I.T.T. leise räusperte.

„Aber im Ernst, Michael,“ sagte Murtaugh, „du bist ein verdammt guter Ermittler. Und zusammen mit K.I.T.T. kannst du auch dort etwas ausrichten, wo wir machtlos sind.“

„Genau,“ bestätigte Riggs. „Du könntest dafür sorgen, dass man beim Drive-Through nicht immer beschissen wird.“

Alle lachten. Martin und Roger schüttelten nacheinander Michael die Hand.

„Du wärst ein guter Cop geworden,“ sagte Riggs zu ihm.

„Vielleicht war ich das ja einmal,“ erwiderte Michael geheimnisvoll.

Martin und Roger sahen sich an und lächelten ahnungsvoll.

 „Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja nocheinmal. So groß ist L.A. auch wieder nicht,“ sagte Murtaugh.

 „Von K.I.T.T. verabschieden wir uns unten auf dem Parkplatz,“ erklärte Riggs. „Mach’s gut, Michael!“

 „Ihr auch!“

Die beiden Cops winkten ihm zu und verließen das Zimmer. Michael dachte noch ein paar Sekunden nach, dann sprach er zu K.I.T.T.

„Hey, Kumpel, gleich kommen Martin und Roger vorbei, um sich von dir zu verabschieden. Ich dachte, ich warne dich vor.“

„Danke, Michael,“ entgegnete K.I.T.T. „Ich schließe schon mal die Fenster und Türen, damit Sergeant Riggs nicht auf die Idee kommt, eine weitere „Spritztour“ mit mir zu unternehmen.“

Michael lachte schallend.

 

E N D E

 

 

© 1995, 2005 Achim Dörr