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© 2003 by Sabine Maier

 

Tom Paris schaute einer grölenden Gruppe von etwa 10 jährigen Kindern hinter her. Die kleinen Piraten, Musketiere, Feen und Monster rannten an ihm vorbei zur nächsten Haustüre. Tom lächelte beim Anblick der fröhlichen Kinder. Er konnte sich noch gut an seine Kinderzeit erinnern. Er war damals in einer Starfleetuniform aus der „Kirk-Kollektion“ mit seinen Freunden durch die Straßen gewetzt. Halloween. Die Nacht der Geister und Monster, der Verkleidung. Aber er hatte einen Job zu machen. Er schaute sich um, suchte nach den weiteren Mitgliedern des Außentrupps. Einige Häuserblocks vor sich, konnte er Commander Tuvok ausmachen. (dessen Ohren einmal nicht bei einer Erdmission verborgen waren, bei den vielen Masken vielen sie nicht mal auf.) Captain Janeway war einige Meter vor dem Vulkanier und beobachtete mit offensichtlicher Freude die umhereilende Kinderschar.

„Erinnert dich das an deine Lausbubenzeit?“

Tom drehte sich nach der melodischen Stimme hinter sich um. Eine wunderschöne Frau mit schulterlangen, glattem, schwarzem Haar stand lächelnd vor ihm. Ein leichter Wulst wölbte sich über ihrer Stirn. Tom fielen nur ihre lachenden Augen auf. B’Elanna Torres war halb menschlich, halb klingonisch. Und sie war seine Frau.

„Sehr. Er war einer meiner liebsten Tage im Jahr. Trick or Treat. Streich oder Süßigkeit.“

Über Toms Lippen huschte ein schelmisches Lächeln, als er in seinen Erinnerungen schwelgte.

„Meine Damen und Herren, darf ich sie daran erinnern, dass wir nicht zu unserem Vergnügen hier sind. Wir müssen herausfinden, welches Phänomen uns auf die Erde des 21. Jahrhunderts katapultiert hat."

Captain Katherine Janeway war eine Frau in den mittleren Jahren. Ihre rote Uniform saß perfekt über ihrem trainierten Körper. Ihre rot-blonden Haare hatte sie sich praktisch an ihrem Hinterkopf fest gesteckt, doch ein paar Strähnen hatten sich aus dem Knoten befreien können, und schwebten nun im Wind.

 „Commander Tuvok, konnten sie eine Abnormität in den Messungen feststellen? Wobei es mich interessieren würde, wo und in welchem Jahr wir uns genau befinden.“

„Laut Tricorderdaten, befinden wir uns in Cherrywood Oaks. Einer kleinen Stadt im Süden der Vereinigten Staaten vom 21. Jahrhundert. Um das genaue Datum zu sagen, bräuchte ich mehr Daten, doch nach dem technischen Stand würde ich sagen, Anfang des ersten Jahrzehnts.“

„Zumindest haben wir den 31. Oktober.“ Mischte sich Tom ein, worauf Tuvok ihm einen missbilligenden Blick zuwarf.

„B’Elanna konnten sie schon die Energiequelle ausfindig machen, die wir vom Schiff aus orten konnten?“

„Leider nein Captain. Der Streuungsgrad war zu groß um eine genaue Ortsangabe machen zu können. Und hier unten empfange ich seltsamerweise überhaupt keine Emmisionen mehr.“

Katherine nickte ihrer Maschinistin kurz zu und betätigte dann ihren Kommunikator, der oberhalb ihrer linken Brust befestigt war.

„Captain an Voyager. Wird das Energiesignal noch empfangen?“

Das im Moment, im Dienst befindliche, Besatzungsmitglied des Raumschiffes USS Voyager, wusste sofort welch Energiesignal gemeint war und antwortete:

„Nein Mam. Es endete unmittelbar nach ihrem hinunter beamen.“

„Na toll. Wer oder was uns hier her gebracht hat, und uns wahrscheinlich auch wieder zurück bringen könnte, hat sich unsichtbar gemacht.“

Katherine schaute sich hilflos nach allen Seiten um.

„Ich finds ja ganz toll, auf der Erde zu sein. Doch lieber wäre mir unsere Zeit gewesen.“ Murmelte Tom während er den Kindern sehnsüchtig bei ihrem Tun zuschaute.

„Captain. Ich bekomme gerade ein paar sonderbare Daten herein. Laut meinen Tricorderdaten, muss es hier eine hoch entwickelte künstliche Intelligenz geben, die es laut den archivierten Geschichtsunterlagen, in diesem Jahrtausend noch nicht geben dürfte.“ Tuvoks Augenbrauen zogen sich Stück für Stück höher.

„Von woher kommt es?“ Katherine ging zu Tuvok hinüber, um ebenfalls auf seinen Hochsenibilionscoder zu schauen. Die anderen Tricoder waren auf verschiedene Empfindlichkeiten eingestellt, und somit bekamen sie nicht alle die gleichen Informationen.

„Dies ist nicht logisch. Es scheint sich zu bewegen. Es befindet sich nord-östlich von uns und bewegt sich mit einer konstanten Geschwindigkeit von 10 Meilen auf uns zu. Bei der gegenwärtigen Bewegung müsste es in - “ Tuvok hielt einen Moment inne, um sein Gerät wie auch seinen Kopf rechnen zu lassen, „- 2 Minuten und 16 sec an uns vorbei kommen.“

Alle Gesichter drehten sich in die angegebene Richtung, und tatsächlich nach genau dieser Zeit fuhr ein Ding auf 4 Rädern an ihnen vorbei.

„Tom. Sie sind der Spezialist in Frage 20. Jahrhundert. Aber gehe ich richtig in der Annahme, dass dies ein Auto war?“

Tom schaute immer noch verblüfft dem schwarzen Wagen hinter her.

„Ja. Ein, ich würde sagen, 88 Pontiac Trans Am. Ein Prachtstück von einem Auto. Für sein Alter in tadellosen Zustand. Sie sieht aus wie neu vom Fließband. Den würde ich gern mal fahren.“ Tom kam nicht mehr vom schwärmen weg. Der Befehlston in, des Captains Stimme, holte ihn aus seinen Träumereien zurück.

„Das eine ist nicht so merkwürdig, als die Tatsache, dass dieses Fahrzeug eine künstliche Intelligenz inne haben soll. Haben sie schon mal von einem solchen Auto gehört?“

Tom überlegte einen Moment.

„ Nicht das ich wüsste. Ist mir nicht bekannt. Aber ich könnte im Archiv der Voyager danach forschen?“

„Ok. Vier Mann zum Beamen. Energie.“

Katherine hatte wieder ihren Kommunikator berührt gehabt, und kaum, dass das Wort Energie von ihren Lippen verflogen war, lösten sich die vier Personen in ihren merkwürdigen Uniformen auf. Ein paar Kinder schauten noch überrascht an die Stelle, wo die komisch aussehenden Erwachsenen zuvor gestanden hatten, doch eine Minute später hatten sie es vergessen, und rannten freudig kreischend zum nächsten Haus.

 

Hier irgendwo musste er doch stecken. Letzten Informationen zufolge, hatte man ihn hier zuletzt gesehen. Und nach dem Verhaltensmuster, das er bisher gezeigt hatte, blieb er immer ein bis zwei Wochen. So nah, war Michael ihm bisher noch nie gekommen. Langsam fuhr er die Strasse entlang. Beobachtete eine Gruppe von verkleideten Kindern, wie sie kreischend von einer Türe rechts von ihm, genau vor KITTs Schnauze liefen und dann ohne ihn groß zu beachten, in einen weiteren Vorgarten hinein stürmten. Ein kleiner Hund sprang auf einmal ebenfalls auf die Straße, den Kindern hinter her. Erschrocken, trat Michael auf die Bremse.

„Michael, diesen Kindern sollten nötig, die Verhaltensmaßregeln im Verkehr beigebracht werden. Welche Bedeutung hat eigentlich dieses Spektakel?“

„Das ist Halloween. Die Nacht in der sich die Geister unter die Lebenden mischen. Doch hauptsächlich ist es ein Mordsspaß für die Kinder, da sie sich verkleiden und auf Süßigkeiten Jagd machen können. Ich kann mich noch sehr gut an meine Halloweennächte erinnern. Wir hatten da einen Geizkragen in unserer Straße, der nie die Türe geöffnet hat. Eines Tages haben wir ihm den hässlichsten Kürbis der ganzen Stadt vor die Türe gestellt, gefüllt mit allen möglichen Krabbeltieren.“

Michael kicherte in sich hinein. Ein paar Erwachsene erregten in diesem Moment Michaels Aufmerksamkeit. Sie hatten eine eng sitzende Uniform an. Jeweils ein Mann und eine Frau, war in rot und in gelb gekleidet. Michael hatte schon viele Uniformen gesehen, doch diese war ihm völlig unbekannt. Als er an ihnen vorbei kam bemerkte er die verblüfften Gesichter der vier Personen, sowie die spitzen Ohren des Schwarzen, welcher interessiert auf einen Gegenstand in seinen Händen starrte.

„Manche Leute sind selbst als Erwachsene noch kindisch. Die Uniformen, lass ich mir ja noch gefallen. Aber das passt doch gar nicht zusammen. Was soll das darstellen? Ein Koboldsoldat?“

Michael schüttelte den Kopf.

„Darauf kann ich ihnen leider keine Antwort geben. In meiner Datenbank sind keine Informationen hierfür abgespeichert - Michael bis vor einer Sekunde konnte ich die Personen noch orten. Nun sind sie verschwunden?!“

„Wie bitte?“ Michael drehte sich verblüfft auf KITTs Erklärung nach den vier Erwachsenen um, doch wie KITT gesagt hatte, waren sie verschwunden.

Das wurde ja immer unheimlicher.

„Michael.“ KITT klang aufgeregt.

„Was, Kitt?“

„Ich kann die Energiesignatur wieder orten. Die größte Intensität empfange ich vom Ortsrand von Sherrywood Oaks. Etwa eine halbe Meile von hier entfernt.“

„Und, auf was warten wir dann noch?“

Michael drückte das Gaspedal durch.

 

Michael lief es bei dem Anblick der sich ihm bot, eiskalt den Rücken hinab. Ein riesiges, hässliches Etwas, erhob sich hinter einem rostigen Tor, welches aus spitzen Speeren zu bestehen schien. Zwei alte knorrige schwarze Bäume standen rechts und links davon. Was aber dem ganzen, den endgültigen „Scary-Movie Touch“ zu verleihen schien, war der riesige helle Mond über dem Gebäude. Eine Fledermausschar kam direkt aus dessen Licht auf sie zugeflogen. KITT rollte vor dem geschlossenen Tor aus, und Michael überlegte sich, ob er nicht lieber umkehren sollte.

„Brrr. Dieses Haus scheint aus einer anderen Zeitdimension zu stammen. Oder aus einem Film.“ Ergänzte er seine Feststellung.

Er hatte schon vieles gesehen, doch hatte es in ihm nie solch Gruselgefühl ausgelöst. Der Schrei einer Eule hallte durch das öde Tal. Keinen halben Kilometer hinter ihnen, hatte sich das fruchtbare, grüne Land abrupt, in diese braun-graue Einöde verwandelt. Überall waren diese hässlichen, wie Klauen aussehende Bäume über die Landschaft verstreut.

„Und du bist dir sicher, dass das Signal von hier stammt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich hier überhaupt jemand aufhält. Aber Menschen kommen als auf die absurdesten Ideen.“

„Sehr merkwürdig finde ich das alles auch. Ich habe einen Scan über das Haus laufen lassen, bekam jedoch kein Ergebnis. Allein das Signal, wird von hier konstant ausgesendet. Ich kann Ihnen also nicht mal sagen, ob sich jemand in dem Gebäude oder auf dem Gelände aufhält. Aber noch merkwürdiger finde ich, dass dieses Gebäude nicht in den städtischen Unterlagen eingetragen ist.“

KITT klang irritiert. Auf seinem Monitor drehte sich eine Karte des vor ihnen befindlichen Ortes. Laut der Karte hätte sich dort kein Gebäude befinden dürfen. Ein leerer Fleck kennzeichnete das Quadrat. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu.

„Michael, das Tor öffnet sich. Und ich empfange keinerlei Funksignale, noch kann ich irgendwelche Mechanik in dem Tor ausmachen. Mit ihren Worten – Es öffnet sich wie von Geisterhand.“

„Nun, wer oder was auch immer dahinter steckt, lädt uns wohl hiermit ein, herein zu kommen.“

Langsam ging Michael von der Bremse, er hatte KITTs Getriebe die ganze Zeit auf „D“ stehen lassen, und während sie nun in Schritttempo durch das geöffnete Tor fuhren, stellten sich seine Nackenhaare alarmierend auf.

 

Seven of Nine hatte es eilig. Endlich meinte sie etwas gefunden zu haben. Aus der Beobachtungslounge der Astrometrie eilend, einen Pad in ihren Händen, den sie immer wieder berührte, um die Informationen eins ums andere mal zu überprüfen, betrat sie den Turbolift um zur Brücke zu fahren. Der Turbolift bewegte sich mit 10 m/s, was fast nicht zu bemerken war, da das System es ausgleichte, doch für Seven war er immer noch zu langsam. Sie zwängte sich fast durch die sich öffnenden Türen, so eilig hatte sie es ihre Entdeckung dem Captain zu zeigen.

„Captain. Ich habe den Ursprungsort der Energiesignatur gefunden. Nachdem ich einige Interferenzen mittels eines Tri-Alpha Filters, sowie einer Feinkalibrierung der Phalanx  heraus gefiltert hatte, konnte ich die Quelle ermitteln.“

Katherine drehte sich nach ihrer Astrophysikerin um. Seven war eine große, schlanke Frau. Ihre hellblonden Haare stets streng in einem Knoten zusammen gefasst. Seven trug keine Starfleetuniform. Ein eng sitzender Einteiler der von den Knöcheln bis zu ihrem schlanken Hals alles in einer schillernden silbernen Farbe umschloss, war ihre Ersatzuniform. Mit steifer Haltung wartete sie die Meinung ihres Captains ab, die gerade die Daten ihres Pads abfragte.

„Das scheint ganz in der Nähe unserer ersten Exkursion zu sein.“

Katherine überlegte einen Moment.

„Mr. Tuvok, Tom wir werden uns wieder hinunter begeben.“

Katherine drehte sich zum Turbolift um. Tuvok und Paris an ihren Fersen.

„ Captain an Commander Torres. Melden sie sich im Transporterraum 1.“

Leise summend setzte sich der Turbolift in Bewegung.

„Tom, konnten sie schon etwas über den Wagen heraus finden?“

Interessiert schauten alle zu dem Angesprochenem.

„Bisher nicht viel. Die Archivdatenbank von Starfleet hat nur sehr wenige Informationen. Aber es ist die Rede von einem einmaligen Projekt einer Organisation. Irgendein Wunderding zwischen Computer und Auto. Der erste öffentlich bekannte A.I. wurde erst Mitte des

21. Jahrhunderts bekannt. Es handelte sich um ein Gemeinschaftsprojekt der verschiedenen internationaler Weltmächte. Doch schon in den 90iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, munkelte man, von einem hoch entwickelten, seiner Zeit weit voraus befindlichen, Computer.“ Sie hatten zwischenzeitlich den Turbolift verlassen, waren durch den Gang geeilt, und im Transporterraum angekommen. B’Elanna war schon anwesend und hörte die letzten Worte von ihrem Mann.

„Von was redest du da eigentlich? Eine solch hoch entwickelte Intelligenz in einem Oldtimer? Das ist doch gar nicht möglich. Ich habe PCs aus dieser Zeitperiode gesehen, und schon allein ca. 1,5 GHz benötigte einen enormen Platz. Da passt doch solch ein Prozessor nicht in einen solchen Wagen.“

„Frag mich nicht, wie sie es angestellt haben.“

Die vier Personen stellten sich auf die Transporterplattformen. Wenige Sekunden später befanden sie sich auf dem öden Land mit dem unheimlichen Flair. Keine 50m vor ihnen entfernt konnte Tom den schwarzen Trans Am stehen sehen.

„Vielleicht kann er uns ja eine Antwort darauf geben.“

Tom nickte in Richtung des Fahrzeugs.

„Wies aussieht, scheint er das gleiche zu suchen, wie wir.“

Katherine Janeway marschierte auf den, im Schritttempo fahrenden Wagen zu. Die kleine Gruppe hatte ihn fast erreicht, als ein markerschütterndes Heulen erklang. Sofort zogen sie ihre Phaser, und schauten sich nach allen Seiten um. Hinter dem schwarzen Umriss eines der Dämonenbäume, kamen zwei glühende Punkte zum Vorschein. Ein leises Knurren ertönte, und weiße Reißzähne wurden im Schein des Mondes sichtbar. Weiteres Geheule ertönte. Katherine drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Im Umkreis von 100m, leuchteten weitere Augenpaare hinter den Bäumen auf. Das Knurren wurde lauter.  

 

„Kitt, was geht hier vor?“ Michael starrte gebannt in den Innenspiegel. Vier Personen hatten sich, wie aus dem Nichts heraus, hinter ihnen materialisiert.

Vor ihnen schwebten drei rot glühende Augenpaare, wobei mit jeder Sekunde die verging, weitere rings um sie herum auftauchten. Die kleine Gruppe war auf sie zugeeilt, hatte sich aber beim Erscheinen der Wölfe schützend in einem Kreis aufgestellt. Aus dem Augenwinkel heraus nahm Michael eine Bewegung wahr, und als er sich danach umdrehte, sah er direkt in das geifernde Gesicht eines riesigen schwarz-weißen Wolfes. Die Lefzen hochgezogen, immer wieder fletschend und knurrend sah der Wolf durch KITTs Windschutzscheibe auf ihn hinab. Seine Nackenhaare sträubten sich über seinem gesenkten Kopf. Nur gut, dass er in KITTs Fahrerkabine vor den Fängen und Klauen des Tieres in Sicherheit war. Weitere Tiere umkreisten den Wagen, kamen Stück für Stück näher. Auch die kleine Gruppe hatte sich nun hinter KITTs Heck versammelt und drängte sich an dessen Stoßstange.

 

Katherine spürte das kalte Metall des Wagens an ihrer Wade. Sie waren vor den riesigen Wölfen zurückgewichen. Doch nun gab es kein Entkommen mehr.

„Phaser auf Betäubung. Versucht sie aber fürs erste nur zu verscheuchen.“

Katherine zielte dem Tier, das ihr bedrohlich nahe gekommen war, vor die Füße und drückte ab. Das Knurren wurde lauter. Bisher  hatten sich die Wölfe in Anschleich-Haltung (den Kopf tief gesenkt, die Nackenhaare gesträubt) befunden, doch nun hatte sich das Tier vor Katherine zum Angriff entschlossen. Sie konnte sehen wie es die Muskeln anspannte und sich die Pupillen in den glühenden Augen verengten. Sie zielte direkt dazwischen. Mitten im Sprung traf der Phaserstrahl. Doch das Tier reagierte nicht einmal darauf. Es landete auf ihr, und schnappte nach ihrer Kehle. Den Phaser fallen lassend, griff sie nach dessen Kehle und drückte mit all ihrer Kraft zu. Es schien nichts zu bewirken. Sie konnte schon die Spitzen der scharfen Zähne an ihrer Haut spüren. Auf einmal ging ein Ruck durch das Tier. Es drehte sich in ihren Händen und sprang zu Boden. Tuvok stand einen Meter von ihr entfernt, und schoss immer wieder auf die angreifenden Tiere.

„Stellen sie ihre Phaser auf Töten. Es ist die einzige Möglichkeit sie einigermaßen von sich zu halten.“

Katherine und die anderen nahmen den Rat zu Herzen. Es half, doch die Wölfe ließen sich nicht einmal davon, lange beeindrucken. Nach weiteren Minuten zogen sie ihr Netz weiter zu. Hinter sich vernahmen sie einen unterdrückten Aufschrei.

Vier lange Kratzer liefen über das kugelsichere Glas. Ungläubig starrte Michael auf die vier Rillen um dann mit schreckgeweiteten Augen auf das Biest vor sich zu schauen. Ein zufriedener Ausdruck lag in dessen Augen. Sie schienen zu irisieren.

„Wie ist das möglich? Dein Glas ist doch sonst nicht so leicht kaputt zu kriegen?“

„Das sind  ........ keine normalen Tiere. Ihre Krallen ...... bestehen aus einem ....... mir unbekannten Material, ........ das über eine höhere Härte als die, ....... des Diamanten verfügt. Überhaupt ........ ist mir kein Material bekannt, welches diesem ........ nur annähernd ähnelt.“

KITTs Stimme klang gepresst. Bei jedem Ansetzen des Wolfes, der seine Tatze langsam und genüsslich vor Michaels Augen nach unten zog, stockte KITT in seiner Erklärung. Schwer unterdrückter Schmerz klang aus seinen Lautsprechern zu Michaels Ohren. Zorn kam in ihm hoch. Kein Mensch, und auch kein Tier durfte seinem Freund so etwas antun. Ohne groß zu überlegen beugte er sich auf die rechte Seite hinüber, um dort aus dem Handschuhfach seine alte Dienstwaffe zu holen. Meist nie gebraucht, müsste diese nun einmal zu etwas nützlich sein. Er drückte den Knopf mit der Aufschrift „ROOF LEFT“. Er flackerte doch es passierte nichts. Michael starrte entgeistert auf das ungeöffnete T-Top.

„Was haben...... sie vor Michael?“

Weitere Wölfe hatten sich an KITTs Karosserie zu schaffen gemacht. Ein leises Stöhnen entsprang bei jedem neuen Ansetzen, wenn sich die Krallen tief in seine Außenhaut eingruben.

„Ich werde diesen Biestern zeigen, was es heißt sich mit mir anzulegen. Ungesühnt kommen die nicht davon. Mach also schon das Dach auf.“

„Die.....werden.....sie......in.......Stücke.......reißen.“

„Vorher nehme ich aber ein paar von denen mit ins Grab.“

Damit überging er KITTs automatische Sperrung und öffnete sein Dach mit der manuellen Notschaltung. Dies hieß für KITT das ein paar Schaltkreise durchbrannten. Aber lieber dies, als wenn er von diesen Monstern in Streifen geschnitten wurde. Er schwang sich behände auf den Fahrersitz, richtete sich auf, zielte auf den zu ihm hochschwenkenden Kopf und drückte ab. Eigentlich hätte die Kugel treffen müssen, doch statt dessen prallte sie von dem Tier und dann von KITTs Windschutzscheibe ab. Ein weiteres Stöhnen war aus dem Fahrzeuginneren zu hören.

„Ich dachte..... sie.....wollten....den Wolf....und nicht.....mich....“

„Das war nicht meine Absicht. Verdammtes Vieh.“

Michael zielte nochmals, dieses mal weiter oben, so dass eine abprallende Kugel nach oben abgeleitet würde.  Wie schon erwartet, stob sie nach oben weg. Der Wolf duckte sich und setzte zum Sprung an. Michael schmiss die Magnum mit aller Macht dem Tier an den Kopf, was ihn nur schüttelte, um dann nochmals neu zum Sprung anzusetzen. Tief geduckt starrte es zu ihm hoch.

 

Das war nun genug. Sie kamen nicht weiter. Hinter ihnen versuchte sich der Fahrer des schwarzen Wagens allein mit einer altertümlichen Waffe gegen die übermächtigen Tiere zur Wehr zu setzen. Und nicht mal die Phaser zeigten eine Wirkung. Katherine entschloss sich zu handeln.

„Fünf Personen und ein Fahrzeug zum beamen. Richten sie den Transporter auf meine Koordinaten und erfassen sie bloß nicht die hier befindlichen Tiere. Sicherheitsmannschaft Zwei und Drei in Transporterhalle Drei. Und Energie.“

  

Michael griff nach dem ihn anspringende Wolf, und griff ins leere. Kurz schillerte die Luft um ihn herum blau, dann wurde es blendend hell. Verblüfft schaute er sich um. Gerade noch auf einer mondbeschienen Ebene, stand er nun, halb aus KITTs Sonnendach gelehnt, in einer riesigen erleuchteten Halle. An den Wänden waren verschieden große Container aufgestellt.

„Es tut uns leid sie nicht vorher darauf vorbereitet zu haben, doch die Umstände zwangen mich zu handeln.“

Michael drehte sich erschreckt um seine Achse. Die vier uniformierten Personen standen hinter ihm. Die Frau in Rot hatte ihn angesprochen. Hinter ihnen standen weitere 12 bewaffnete Personen, die mit einer Waffe auf ihn zu zielen schienen. Die Frau vor ihm winkte ab. Langsam senkten sich die Waffen und wurden weg gesteckt.

„Die Männer galten nicht ihnen. Ich habe sie allein für den Fall herbeordert, das diese Tiere mit gekommen wären.“

„Michael?“ kam es leise von unten. Er hatte KITT ganz vergessen.

Er ließ sich zurück ins Innere fallen, um dann auszusteigen. Was er dann sah war erschreckend. KITTs Karosserie war über und über mit schlimmen Kratzern übersäht. Manche von ihnen so tief, das er die innere Isolierung der Tür sehen konnte. Ein paar dünne Drähte hingen heraus. Schockiert kniete er sich vor der Türe nieder, und berührte die sonst so makellose, glänzende Legierung. Er zuckte bei KITTs erneutem Aufstöhnen zusammen und zog seine Hand schnell zurück.

„Kitt. Mein Gott. Wie konnte das geschehen?“

Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Als er sich umdrehte, sah er direkt in die mitfühlenden Augen der Frau, die ihn angesprochen hatte.

„Ich bin Captain Katherine Janeway. Und ich verspreche ihnen, das wir ihrem Freund helfen.“

Denn nichts anderes war dieser Wagen für den Mann vor ihr. Das hatte sie sofort in seinen Augen gelesen. Das und die Art wie er mit dem Wagen redete.

 

„Sehr interessant. Wirklich sehr interessant.“

Michael folgte mit seinen Augen dem Mann, welcher ihm Janeway mit „Doc“ vorgestellt hatte. Der Mann in der grün-schwarzen Uniform war etwa mittleren Alters und hatte eine Halbglatze. Janeway hatte ihn vor ca. 10min über ihren Kommunikator zu ihnen beordert, wobei Michael vor Schreck einen Satz nach hinten gemacht hatte, als der „Doc“ sich neben ihm und KITT materialisiert hatte.  Selbst jetzt noch starrte er den Mann mit offensichtlichem Erstaunen bei seiner Arbeit zu. Zusammen mit Torres, einer für Michael sehr exotisch anmutenden Frau, mit einem seltsamen Wulst über der Stirn (was sie aber nicht hässlich, nur ungewohnt aussehen ließ), umrundete der „Doc“ eins ums andere mal den, in der Mitte der Halle stehenden, schwarzen Wagen.

„Solch hoch entwickelte Technologie in einer Zeit, in der die Computer noch in ihren Kinderschuhen steckte. Und sie sagten, dass dieser Wagen Anfang der 80iger Jahre ihres vergangenen Jahrhunderts entstand? Wirklich faszinierend.“

Michael stand nur fassungslos daneben. Katherine konnte sein Unbehagen fast spüren.

„Doc, sehen sie eine Möglichkeit, die Schäden des Wagens zu beheben? Die Frage gilt auch ihnen B’Elanna. Da der Wagen halb mechanisch, halb kybernetisch ist, habt ihr die größte Qualifikation dafür. Seven, vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn sie auch einen Blick darauf werfen würden.“

Als Michael Katherines Blick folgte, sah er eine große, stolz anmutende Frau. Ihm fiel sofort ihr perfekter Körper auf. Er sollte sich lieber im Zaume halten.  Während er hier maulaffenfeil hielt, ging es seinem Kumpel schlecht. Und diese Frau schien ihre Arbeit zu verstehen.

„Die Außenhaut besteht aus einer mir unbekannten Legierung. Um sie wieder herzustellen, bräuchten wir die Zusammensetzung.“

Ein fragender Blick ihrer blauen Augen traf ihn.

„Leider ist mir die Formel nicht bekannt. Nur drei Personen wussten ihre Zusammensetzung. Wobei der letzte vor ein paar Jahren verstorben ist.“

„Dann müssen wir einen Ersatz dafür finden. Unsere Shuttles verfügen auch über eine hochbelastbare Ummantelung, welche möglicherweise für ihren Wagen in Frage kommen würde. Dazu müsste ich aber erst ein paar Tests machen.“

Die kühle Blonde hatte sich bei ihren letzten Worten zu KITT gewandt, und somit war Michael schon vergessen.

Ungesehen von der Mannschaft, bewegte sich eine raum - und zeitlose Gestalt durch die Voyager. Für ihn war es ein Spiel, was für andere große Unannehmlichkeiten, ja sogar größte Gefahr bedeutete. Er war ein Wandler zwischen den Welten, der Zeiten. Hatte alles schon gesehen. Und wenn man so alt war, wie das Universum selbst, alles schon gesehen hatte, immer auf der Suche nach etwas Neuem, Unentdecktem, doch nichts mehr fand, so musste man eben selbst etwas erfinden. Und er musste zugeben, diese Rasse, die sich selbst Menschen nannte, war dafür hervorragend geeignet. Seid einigen Jahrhunderten beobachtete, und manipulierte er sie nun schon. Erst in den letzten Jahren, als diese sich in den Weltraum begeben hatten, dieses immer mehr für sich selbst einnahmen, wurden sie auf die Existenz des Q-Kontinums, und im Besonderen auf ihn aufmerksam. Doch minderte dieses Wissen nicht im geringsten seinen Reiz. Nein im Gegenteil.  Seitdem er sich mit den Objekten nun direkt befassen konnte, und er feststellen musste, dass manche über einen hohen Intellekt verfügten, und manch Konservation ihn mehr als herausgefordert hatte, waren diese Menschen nur noch interessanter für ihn geworden. Seid geraumer Zeit (dachte man in den Dimensionen der Menschen) befand er sich nun im Delta Quadrant, nachdem er im Alpha Quadrant etwas für Aufregung gesorgt hatte. Aber andererseits wurde im Picard auch etwas zu schlau, viel zu oft brachte er ihn in unmögliche Situationen, und dies hatte ihm überhaupt nicht gefallen. Nun war Janeway sein neues Opfer geworden. Und Halloween bedeutete eine Nacht des Ungewissen, des Unvorstellbaren. Einfach gesagt: Unterhaltung. Er grinste vor sich hin und rieb sich die Hände.

Katherine fühlte sich beobachtet. Sie war gerade aus einem der Gästequartiere getreten, in dem sie Knight einquartiert hatte, als sich dieses Gefühl einstellte. Doch es befand sich niemand in ihrer Nähe. Das mussten einfach, ihre überanspruchten Nerven sein.  In den letzten Tagen hatte sie nur ein paar Stunden im Gesamten gehabt, war mehrmals auf den Planeten gebeamt und hatte einen Angriff von Wölfen hinter sich. Auf der Brücke angekommen, richteten sich alle Augen fragend auf sie.

Michael schaute sich in dem, ihm zugewiesenem Quartier um.  Es war hübsch und gemütlich eingerichtet. Etwas ungewöhnlich für seine Zeit, doch hätte er sich an den Luxus gewöhnen können. Janeway hatte ihm, den Nahrungsreplikator vorgeführt (wobei dieser nicht nur Nahrung replizieren konnte), führte ihn durch die Räumlichkeiten und lud ihn, bevor sie ging, noch zum Abendessen in die Messe ein. Nachdem er sich selbst nochmals etwas umgeschaut hatte, das eine oder andere Ding bestaunt, ließ er sich in einen der Sessel der Sitzgruppe fallen. Erst jetzt kam, in ihm, die Unruhe hoch. Er konnte hier nicht untätig herum sitzen. Unschlüssig schaute er sich im Zimmer um. Was sollte er tun? In dem Moment erklang ein eigenartiger Ton. Erschrocken schaute sich Michael um, konnte aber nicht feststellen, woher er gekommen war. Kurz darauf erklang er wieder. Konnte es sein?  Vorsichtig ging er auf die Türe zu. Natürlich. Dies war eine „Klingel“.

„Herein“

Die zwei Teile der Türe glitten auseinander, und ein - ja was eigentlich stand dort? Fassungslos schaute er auf die mindestens zwei Köpfe kleinere Gestalt hinunter, die freundlich lächelnd zu ihm herauf schaute. Ein gelblicher ca. 15 cm breiter, Haarstreifen fiel von der Stirn auf seinen Rücken. Das ebenfalls gelbliche Gesicht war mit braunen Flecken übersät. Und das ganze wurde von dem buntesten Anzug, den Michael je gesehen hatte, abgeschlossen.

„Ich bin Neelix. Verantwortlicher für das seelische und leibliche Wohl der Schiffsbesatzung, sowie der Gäste auf der Voyager. Der Captain meinte, dass sie vielleicht Gesellschaft wünschen, bis ihr Freund wieder auf seinen „Rädern“ steht. Ich hab ihnen ein kleines Präsent mitgebracht. Sozusagen einen kleinen Willkommensgruß. War gar nicht so einfach, dieses alte Getränk aus Getreide und Hefe herzustellen.  Bei den ersten Versuchen des Replikators kamen die unmöglichsten, unbrauchbaren Variationen heraus. Aber dieses hier müsste genießbar sein.“

Das seltsame Wesen, dass sich ihm mit Neelix vorgestellt hatte, hielt ihm ein Gefäß mit einer gelblich-braunen Flüssigkeit entgegen, welches es hinter seinem Rücken hervorgezaubert hatte. Nach dem Aussehen hielt es Michael für Bier. Um das freundliche Wesen nicht vor den Kopf zu stoßen, entschloss er sich es wenigstens zu probieren.

„Warum nicht. Kommen sie doch rein.“

Er nahm Neelix das Gefäß ab, worauf dieser zielstrebig das Zimmer durchquerte, um sich vom Replikator zwei Gläser geben zu lassen. Mit diesen kam er zur Sitzgruppe, reichte Michael eines und setzte sich dann ihm gegenüber an den Tisch.

„Ist es nicht Brauch vor dem ersten Schluck, die Gläser aneinander zu schlagen? Wie nennt man das noch mal?“

Neelix versuchte sich an den Begriff zu erinnern.

„Anstoßen.“ Half ihm Michael.

„Ja genau. Wollen wir?“

Michael hielt ihm sein Glas entgegen.

„Auf ihr Wohl, und das jeder wieder dorthin zurückgekehrt, wohin er gehört. Wenn ich auch sagen muss, dass es mir hier ganz gut gefällt.“

Sein Gegenüber sprudelte vor guter Laune über. Irgendwie erinnerte ihn das an RC.

Einige Stunden später. Einzelne Mannschaftsmitglieder hatten sich in der Messe eingefunden. Da es mehrere Schichten gab, war gewährleistet, dass das Schiffsrestaurant nie überfühlt war. Leises Raunen der einzelnen Unterhaltungen hing in der Luft.

„Sie sind also privater Ermittler einer Agentur, die uneigennützig Menschen hilft die in Not geraten sind? Und das mit einer, selbst für die heutige Zeit, hoch entwickelter Intelligenz?“

Zusammen mit Janeway und Paris war ein weiterer Mann zu ihrem Tisch gestoßen, der sich mit dem Namen Chakotay, sowie seinem Rang als erster Offizier vorgestellt hatte. Dieser hatte ihm auch gerade die Frage gestellt. Michael reagierte zuerst nicht, da er völlig fasziniert das Tatoo an seiner Stirn betrachtet hatte.

„Oh Entschuldigung. Ja, die Foundation ist eine Organisation die allein für die Menschen gegründet wurde, die vom Staat keine Hilfe bekommen, oder die üblichen Rechtswege zu langsam sind um ihnen zu helfen. Hier schaltet sich die Foundation ein, meist auf Wunsch der betroffenen Person.“

„Und was hat sie nach Cherrywood Oaks gebracht?“

Katherine lehnte sich mit ihren Unterarmen auf den Tisch, und verlagerte ihr Gewicht nach vorn.

„Vor ca. 2 Monaten bekamen wir den Auftrag, uns um einige Mysteriöser Geschehnisse in einer großen Computerfirma nach zugehen. Die Polizei, das FBI und das CIA standen vor einem Rätsel. Fast vor den Augen der Angestellten verschwanden Komponenten aus hoch gesicherten Arbeitstrakten. Als ich zur ersten Firma kam, begann der Spuk in einer anderen Stadt. Seid nunmehr 1 ½ Monaten hetzte ich diesem Kerl schon hinterher. Und ich weiß bis heute nicht, wie er aussieht. Meine letzte Spur führte mich nach Sherrywood. Den Schluss kennen sie ja. Aber was führte sie hier her? Sie sagten, sie kommen aus der Zukunft?“

Katherine beantwortete ihm diese Frage:

 „Aus dem 25. nach ihrer Zeitrechnung. Bisher konnten wir noch nicht herausfinden wer oder was uns hier her gebracht hat, aber es muss mit dem Signal zusammen hängen, welches wir von dem Grundstück empfangen haben. Wie sind sie darauf aufmerksam geworden?“

„Wir sind ebenfalls auf ein Signal gestoßen. Ich vermute stark, dass es sich hierbei um das selbe handelt?“

Michaels Interesse, war geweckt. Hier schaltete sich nun wieder Chakotay ein.

„Wir könnten einen Vergleich machen, wenn sie uns die Frequenzsignatur nennen.“

Michael überlegte einen Moment. Er selbst kannte sie ja nicht, doch KITT müsste eine Aufzeichnung davon haben.

„Wenn, dann könnte ihnen nur Kitt weiterhelfen. Er kann mit ihrer Fachsprache wahrscheinlich auch mehr anfangen.“

„Gut, dann werden wir uns mit ihrem Wagen in Verbindung setzen, sobald er sich in einer, besserer Verfassung befindet.“

Janeway schob ihren Stuhl ein Stück zurück um aufzustehen, und berührte dann ihren Kommunikator.

„Captain an Seven. Wie weit sind sie mit dem Wagen schon gekommen?“

Einige Decks entfernt, aktivierte Seven ihren Kommunikator.

„Letzte Tests gerade abgeschlossen. Shuttleaußenhülle ist mit der Legierung des Wagens kompatibel. Wir müssen jetzt nur noch die Schäden damit beheben. Geschätzte Fertigstellung in 2 Stunden, da das Material um seine volle Schutzfunktion zu bekommen aushärten muss.“

„B’Elanna konnten sie die übrigen Schäden in der Elektrik und Kybernetik beheben?“

„Das war kein Problem. Nachdem ich das Selbstdiagnoseprogramm wieder angeschlossen hatte, und Zugriff zur internen Datenbank mit den Schalt- und Bauplänen hatte, konnte ich die geringfügigen Schäden in der Verkabelung, welche in den Hohlräumen der Karosserie verlegt waren, beheben. Wenn die Aufbringung der Ummantelung abgeschlossen ist, dürfte er wieder einsatzfähig sein.“

„Danke B’Elanna. Ist der Wagen im Moment ansprechbar? Wenn ja, fragen sie ihn nach der Energiesignatur, bzw. Frequenzsignatur, des von ihm empfangenen Signals. Wir würden gerne eine Vergleichsanalyse durchführen.“

Einige Sekunden verstrichen, dann erklang wieder B’Elannas Stimme aus Katherines Kommunikator.

„Ich habe die bekommenen Daten in unseren Computer eingegeben.“

„Danke B’Elanna. Captain Ende.”

Janeway richtete ihre Aufmerksamkeit wieder den, vor ihr, befindlichen Personen zu.

„Mr. Knight. Ich lade sie ein mit uns auf die Brücke zu kommen. Dies ist nicht jedem erlaubt.“

„Aber gerne.“

Fasziniert blickte Michael auf den riesigen Bildschirm. Er konnte nicht fassen, was er dort sah. Er blickte auf das Abbild eines ihm wohl sehr bekannten Planeten, nur hatte er ihn bisher nie so gesehen. Nur von Bildern wusste er, dass er den „blauen Planeten“ oder einfach, die Erde vor sich hatte. Es war überwältigend. Weiße Streifen durchbrachen wunderschönes Blau. Rings herum blitzen Sterne. Er riss seinen Blick von dem Bildschirm weg, um sich auf der „Brücke“ umzuschauen. Katherine war neben ihm aus dem Fahrstuhl getreten und wartete seine Reaktion ab. Rechts von ihm befand sich Tuvok der Vulkanier (Janeway hatte ihm die verschiedenen Besatzungsmitglieder auf dem Weg zu seinem Gästequartier erklärt) und betrachtete ihn, mit seinem emotionslosen Blick. Neben ihm stand Katherine, und Chakotay kam gerade die Rampe herauf, die rechts und links von der erhöhten Ebene hinunter zu der Navigation führte. Tom Paris saß dort und schwenkte gerade mit seinem Stuhl herum, um die Neuankömmlinge zu sehen.

„Beeindruckend nicht wahr?“

Janeway lächelte zu ihm hinauf.

„Sehr.“ Antwortete ihr Michael.

„Nun dann wollen wir mal sehen, ob wir nicht Licht ins Dunkel bringen können? Mr. Tuvok haben sie schon die Ergebnisse aus der Vergleichsanalyse der Energiesignaturen?“

Der Angesprochene schaute auf seine Konsole, drückte dort ein paar der Schaltflächen, um ihr dann zu Erwidern:

„Die Ergebnisse sind gerade eingegangen. Laut der Analyse übereinstimmen die beiden Signaturen miteinander. Aber es gibt noch eine weitere Übereinstimmung.“

Katherine schaute verwundert zu dem Vulkanier, dann setzte sie sich in Bewegung um sich seine Konsolenoberfläche genauer anschauen zu können. Was sie dort sah, war nicht zu fassen. Scharf zog sie ihre Luft ein.

„Q! Kommen sie sofort aus ihrem Versteck. Ich weiß das sie es sind, und das sie uns beobachten.“

Aufgebracht drehte sie sich nach allen Seiten. Und Michael an seinem Platz wunderte sich, mit wem sie da sprach. Wer war „Q“?

„Meine liebe Katherine. Wie immer kann man mit ihnen nicht lange spielen. Dazu sind sie viel zu intelligent. Ihre Auffassungsgabe ist einfach einmalig. Ich hätte nicht gedacht, dass sie das Rätsel so schnell lösen würden.“

Wie aus dem Nichts war hinter Katherine ein weiterer Mann materialisiert, der mit einem selbst eingenommenen Lächeln, auf sie hinab sah. Michael war es sofort klar, dass dies ein Mann war, der dachte ihm „gehöre die Welt“. Ein eingebildeter, auf gepluderter Pfau.

„Was sollte dieses Spiel bedeuten? Sind sie nun ganz durchgedreht. Mit jedem Mal fallen ihnen ausgefallenere Ideen ein. Dieses Mal, sind sie aber zu weit gegangen. Es wurde jemand schwer verletzt.“

Katherine musste sich mühsam beherrschen. Mit jedem Wort, das sie aussprach, wurde der Wunsch die Stimme zu erhöhen, größer.

„Nicht das ich wüsste. Kein Mitglied ihrer Crew oder jemand anderes, wurde von meinen Kreationen verwundet.“ Q`s Lächeln wurde breiter. Er versuchte seinen Charme einzusetzen, um die Wut von Katherine zu beschwichtigen, stattdessen fuhr sie ihn nur um so mehr an.

„Dann reden sie mal mit Mr. Knight.“ Dieses Mal kam ein kaltes Lächeln über ihre Lippen. Sie deutete hinter ihn.

„Ich glaube, dass dieser ein Wörtchen mit ihnen zu besprechen hat.“

Q drehte sich nach der erwähnten Person um, und Michael wartete nur auf den Moment, in dem sich dieser Kerl zu ihm um drehte. Er war für KITTs Zustand schuldig. Endlich hatte er die Möglichkeit sich zu rächen. Im gleichen Moment in dem sich Q von Janeway abwandte, hob er seinen Arm, ballte seine Hand zur Faust, und schlug mit einem einzigen blitzschnellen Schlag voll zu. Sein Gegenüber war viel zu überrascht, hatte er mit dem Schlag auch nicht gerechnet. Wie ein Kartoffelsack fiel er zu Boden.

„Aber Mr. Knight.“ mahnte Janeway. Konnte ihr Grinsen jedoch nicht verbergen.

„Was denn? Das hatte er verdient. Mensch, das tat gut.“

Michael rieb sich seine rechte Hand. Der Kerl hatte einen harten Schädel. Somit war seine Rache getan, er war zufrieden und sie konnten zurück. Sterne blitzen am Firmament. Es war nun eine Woche her, seid er auf die Erde zurück gebeamt wurde. KITTs neue „Haut“ war besser als je zuvor ( hatte Bonnie die Ummantelung von Seven zusätzlich mit einer Schicht der Molekularlegierung versehen). Die Voyager war in ihre Zeit zurückgekehrt. Katherine hatte Q so lange inhaftiert, bis er sich freiwillig dazu bereit erklärt hatte, sie wieder zurück zu bringen. Wenn auch nicht in den Alpha-Quadranten. So befand sich alles wieder an seinem rechtmäßigen Platz, und in seinen Bahnen. Michael verschränkte seine Arme vor der Brust, lehnte sich zurück an KITTs Windschutzscheibe und flüsterte leise:

„Bon Voyage, Voyager.“

 ende