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von Achim Dörr

In den KNIGHT LINES 5 und 6 erschien 1987/88 „Die Firebird-Story“, die die Geschichte des realen Autos hinter dem originalen K.I.T.T. – dem Pontiac Firebird – erzählte.

In der Neuauflage von KNIGHT RIDER aus den Jahren 2008/2009 wurde K.I.T.T. durch einen modifizierten Ford Mustang Shelby GT 500 KR „dargestellt“ („KR“ steht dabei nicht etwa für „Knight Rider“ sondern „King of the Road“). Grund genug, sich auch einmal die Geschichte dieses Kult-Autos anzuschauen, auch was seine Auftritte in Film und Fernsehen angeht.

 

1964 – 1973: Ford Mustang I

Der Begriff „Mustang“ bezeichnet ursprünglich die in Nordamerika lebenden Wildpferde, ein gutes Symbol also für Freiheit und Ungezügeltheit und passend für einen neuen Sportwagen, der seinem Fahrer genau dieses Feeling vermitteln sollte.

Nahezu konkurrenzlos präsentierte der US-amerikanische Automobilhersteller Ford im Jahre 1964 den ersten Mustang. Durch das für ihn typische Symbol eine galoppierenden Pferdes bekam er den Spitznamen „Pony Car“, was später zur Bezeichnung für alle US-Sportwagen dieser Klasse wurde.

Der Erfolg war immens. Bis heute hält der Mustang den USA-Rekord für alle im ersten Modelljahr verkauften Einheiten. Amerika hatte anscheinend genau auf so ein Auto gewartet. Eine aufwendige Werbekampagne mit Fernsehwerbespots, in dem man den Wagen zuerst noch gar nicht sah und unter dem Motto „The Unexpected“ lief, schraubte die Erwartungshaltungen der potentiellen Käufer hoch. Am 17. April 1964 wurde der Mustang auf der New Yorker Weltausstellung zum ersten mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Erfolg lässt sich gewiß auch dadurch erklären, dass umfangreiche Extras und Ausstattungen angeboten wurden, wodurch man sich als Käufer sein Modell ganz individuell gestalten konnte.

In den beiden darauf folgenden Jahren kamen zwei weitere Modelle auf den Markt, die sich jedoch nur durch technische oder kleinere optische Details vom ursprünglichen Modell unterschieden.

Erste Generation 1964

1966er Cabrio

Eine Besonderheit während dieser Zeit war der „Shelby-Mustang“, benannt nach dem Ex-Rennfahrer Carroll Shelby, der von 1965 bis 1966 auf der Basis des Serienmodells Sondermodelle herstellte. Der Shelby GT 350, der 1965 entstand, verfügte über einen 306 PS starken Motor und war für den Rennsport gedacht. Die 1966 gefertigten Versionen unterschieden sich nur wenig von der Vorjahresversion, waren aber nicht freiverkäuflich sondern für den Autoverleih Hertz bestimmt.

In den Jahren 1967 und 1968 erschien eine zweite Generation, die der ersten zwar glich, aber insgesamt etwas größer ausfiel. Die Motorleistung wurde nocheinmal auf 320 bzw. 390 PS gesteigert.

Mustang 1968

Auch vom Shelby wurden in diesen beiden Jahren neue Modelle vorgestellt. Diese unterschieden sich optisch stärker vom Serienmodell. Den GT 350 gab es wahlweise mit 306-PS- bzw. 355-PS-Motor. 1968 wurde das Programm um eine GT-350-Version mit 335 PS, eine GT-500-Version mit 360 PS und erstmals einem GT 500 KR erweitert.

Kleine Anekdote am Rand: Durch den Actionfilm „Nur noch 60 Sekunden“ (eine Art Fortsetzung des Originals „Gone In 60 Seconds“ (dt.: „Die Blechpiraten“) von 1974), in dem ein solcher GT 500 mit dem Namen „Eleanor“ vorkommt, gab es eine erhöhte Nachfrage nach diesem Modell, sodaß eine amerikanische Firma in 2000 eine Kleinserie von Replikaten auf der Basis von Gebrauchtmodellen herstellte. Carroll Shelby persönlich unterstützte das Projekt. Das Basismodell mit dem Namen „Shelby GT 500 E“ („E“ für „Eleanor“) hatte einen 325-PS-Motor und kostete damals knapp 120.000 Dollar.

Shelby GT 350 1968

Wiederum größer und breiter fiel die 3. Generation in den Jahren 1969 und 1970 aus. Das waren jedoch nicht die einzigen Unterschiede zu den Vorgängermodellen. Das ganze Design wirkte aggressiver und beinahe haiähnlich. Die Modelle hießen „Mustang Grande“, „Mustang Mach I“ und „Mustang Boss 302“. Bei letzterem gab es erstmals eine Ähnlichkeit mit dem Pontiac Trans Am, denn beide verfügten über V8-Motoren, allerdings mit unterschiedlichem Hubraum.

Mustang 1969

Natürlich gab es in diesen beiden Jahren auch neue Shelbys. Diese wiesen ein deutlich anderes Front- und Heckdesign auf. Fortgesetzt wurden die GT-350- und GT-500-Modelle. Doch 1970 wurde die Produktion eingestellt.

1971 sah die Geburt der 4. Generation, die bis 1973 hergestellt werden sollte. Wiederum größer und wuchtiger gab es erneut Basis-, Grande-, Boss- und Mach-I-Versionen. Die Motorenleistung sank jedoch teilweise bis zu 210 PS. Die Modelle „Boss 301“ und „Boss 429“ wurden durch den „Boss 351“ ersetzt, der über 330 PS verfügte. Dieser entfiel jedoch 1972 aus dem Programm. 1973 gab es lediglich Änderungen in kleinen Details. Das Cabrio in diesem Jahr war allerdings das letzte bis zum Jahr 1982.

Mustang 1971

Mach I 1972

 

1973 – 1978: Ford Mustang II

Im Gegensatz zu den vergangenen Generationen fiel der Mustang jetzt wieder kleiner aus. 1974 gab es drei Versionen: Basis, Ghia und Mach I. In den Folgejahren änderten sich diese kaum. Einzig 1978 kam das Sondermodell „Mustang II King Cobra“ auf den Markt.

Mustang 1974

1979 – 1993: Ford Mustang III

Der neue Mustang hatte ein völlig anderes Design, das sich auch im Laufe der kommenden Jahrzehnte immer wieder drastisch ändern sollte. Jedes Jahr gab es eine Menge unterschiedlicher Ausstattungen und Leistungspakte, Detailänderungen und Sonderserien, auf die hier nicht im Einzelnen eingegangen werden soll.

Mustang 1987

Convertible 1993

1994- 2004: Ford Mustang IV

Zum 30. Geburtstag des Mustang gab es nochmals ein neues Modell in den Versionen Basis, GT und Cobra. Die Motorleistungen schwankten dabei zwischen 147 PS in der einfachsten Basis-Version 1994 bis hin zu 395 PS bei der 2003er Cobra-Version.

In der TV-Serie TEAM KNIGHT RIDER, die von 1997 bis 1998 lief, kam auch ein Mustang zum Einsatz. Teammitglied Jenny Andrews fährt den mit einer weiblichen KI ausgestatteten Mustang „Domino“, ein modifiziertes 1997er Mustang-Cabrio. In dieser Serie kamen auch andere Ford-Modelle zum Einsatz – ein modifizierter Ford Expedition (SUV) und ein Ford F-150 (Geländefahrzeug). Witzigerweise kann sich der neue Mustang-K.I.T.T. u. a. in einen 2009er Ford F-150 verwandeln. Mehr darüber in der Rubrik „K.I.T.T. & Co.“.

Mustang Coupé 1994-1998

Mustang Coupé 1999-2004

Cabrio 1999-2004

2005 – 2010: Ford Mustang V – K.I.T.T. kommt!

Bereits 2004 wurde ein durch die 1960er Jahre inspiriertes retro-designtes Modell auf einer Autoshow vorgestellt, das in zwei Ausführungen auf den Markt kam. Im Prinzip hatte der Mustang V damit schon das aus KNIGHT RIDER (2008) bekannte Aussehen. Es gab ein Basismodell mit 213 PS und eine GT-Version mit 305 PS mit Fünfgang-Schaltgetriebe oder Fünfstufen-Automatik und seit 2005 zusätzlich zum Coupé ein Cabrio in den Varianten V6 Deluxe, V6 Premium, GT Deluxe und GT Premium.

    

Mustang 2005 Front und Heck

Der spezielle Ford Mustang Shelby Cobra GT 500 kam 2006 erstmals zum Verkauf und verfügte über 500 PS Leistung! Ein weiteres Modell war das auf 500 Exemplare limitierte Modell Shelby GT/H („H“ steht für die Autovermietung „Hertz“), das über eine noch bulligere Front und einen 325-PS-Motor verfügte. Nachdem diese bei Hertz ausgesondert wurden, kamen sie zur Versteigerung. Aufgrund ihrer Beliebtheit wurde ein Jahr später eine frei verkäufliche und ihr sehr ähnliche Variante angeboten – der Shelby GT. 2009 wurden die Scheinwerfer schmäler, und es gab erstmalig ein Panorama-Dach.

Mustang 2009

2009 gab es nur Detailänderungen. Die Produktpalette umfasst seitdem die Versionen V6, V6 Premium, GT, GT Premium und Shelby GT 500 als Coupé und Cabrio.

Sondermodelle

Der Ford Mustang Bullitt basiert auf dem GT und ist eine Hommage an den Actionfilm „Bullitt“ von 1968 mit Steve McQueen in der Titelrolle. Film und Auto – ein 68er Mustang in Dark Highland Green – sind Kultobjekte. Es gab einen „2001 Fort Mustang Bullitt Edition I“ und den „2008 Ford Mustang Bullitt Edition II“, von dem nur 7700 Stück hergestellt wurden. Diese 2. Edition gab es außer dem klassischen dunkelgrün auch in schwarzer Lackierung und verfügte über 315 PS. Sie trägt eine Plakette mit der Bullitt-Produktionsnummer, hat kleine Zusatzscheinwerfer und erstmals keine Pferde-Logo auf dem Kühlergrill. Ein Bullitt-Emblem befindet sich auf dem Kofferraumdeckel und dem Lenkrad. Für etwas über 31.000 Dollar war er zu haben.

Ebenfalls 2008 gab es einen Prototypen des Ford Mustang Giugiaro. Momentan wird am Ford Mustang Cobra Shelby GT gearbeitet, der eine Höchstgeschwindigkeit von 415 km/h erreichen soll.

Soweit die Ford-Mustang-Story. Weitere Infos – besonders über den neuen K.I.T.T. – gibt es in der Rubrik „K.I.T.T. & Co.“

 

FORD MUSTANG IN FILM UND FERNSEHEN

Der Ford Mustang findet sich bisher in über 500 Kinofilmen und Fernsehserien. Hier nur eine kleine Auswahl davon:

Jahr            Titel                                                          Modell

1964            Der Gendarm von Saint Tropez                      1964er Cabrio

1964            James Bond 007: Goldfinger                         1964er Cabrio

1968            Bullitt                                                          1968er Fastback

1971            James Bond 007: Diamantenfieber                 1971er Mach I

1974            Die Blechpiraten                                           1973er Mach I

1976-1977   Drei Engel für Charlie                                   Mustang II Cobra

1984-1987   Mike Hammer                                              ?

1985-1986   Street Hawk                                                 ?

1985-1988   Spenser: For Hire                                         1966er Fastback

1987            Die Reise ins Ich                                          ?

1991            Gunsmith Cats (Anime)                                1967er Shelby GT 500

1997            Mr. Nice Guy                                               1966er Mustang Cabrio

1997            Team Knight Rider                                       1997er Mustang Cabrio

2000            Nur noch 60 Sekunden                                 1967er Shelby GT 500

2001            Vanilla Sky                                                  1967er Fastback

2001            Plötzlich Prinzessin                                       1965er Mustang

2003-2007   O.C., California                                            2005er Mustang

2005            Scary Movie 4                                              Shelby GT 350

2005            Krieg der Welten                                           1965er Fastback

2006            Der Pakt                                                      2005er Mustang

2006            The Fast And The Furious: Tokyo Drift           Shelby GT II

2007            Death Proof                                                 1971er Mustang

2007            Transformers                                               2005er Mustang

2007            Death Sentence                                            1969er Fastback

2007            I Am Legend                                               2007er Shelby GT 500

2007            High School Musical 2                                   2007er Cabrio

2008            CSI: New York/CSI: Miami (Crossover)          2005er Cabrio

2008            Death Race                                                  Mustang V8 Coupé

2009            Der Kaufhaus-Cop                                        1965er Mustang Cabrio