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CHICAGO - The Musical

Starring David Hasselhoff as Billy Flynn

 

Ein Reisebericht von Martina Koch

 

David singt wieder in einem Musical?!

 

Nach Jekyll und Hyde in New York vor fast vier Jahren war diese Ankündigung auf David’s Homepage wie Weihnachten und Ostern zusammen.

Das muss ich hin! Aber wie? Meine Wochenenden diesen Sommer sind streng rationiert, aber irgendwo musste doch ein Kurztrip London unterzubringen sei. Es ist ja nur London – nicht über den großen Teich und dank Air Berlin ist die Entfernung von London und Hannover ja zeitlich und preislich geringer geworden. Also nichts wie los.

Für den 19. August hatten wir uns im Internet Karten für CHICAGO reserviert. Möglichst weit vorne.

In London angekommen mussten wir natürlich erst mal das Theater inspizieren (wo ist der Bühnen-Eingang?) und rausfinden, ob David auch tatsächlich da war (oder hätte er die Knight Con in Bottrop vorgezogen?).

Es schien alles zu passen. Sein Name stand auf der Besetzungsliste, die Stagedoor war auch gefunden und den Programmen lag keine bedeutende Besetzungsänderung bei.

Also Plätze eingenommen, anschnallen und festhalten – David kommt. - Oder auch nicht.

 Jedenfalls nicht am Anfang des Stücks.

Inhalt gibt’s ja wenig, weshalb ich hier auch nicht darauf eingehen werde. Nur so viel: David spielt einen geld(und auch sonst-)geilen Anwalt, der zwei Mörderinnen aus dem mehr oder weniger rotlichtigen Milieu vertritt.

Die beiden Damen spielen in CHICAGO die unangefochtenen Hauptrollen. Zu recht, denn sie sind wirklich gut!

 Erst gegen Mitte des ersten Akts taucht Billy Flynn alias David auf. Und wird mit tosendem Applaus begrüßt. Schön für ihn, etwas ungerecht den anderen, sehr überzeugenden Darstellern gegenüber

Sein erster Song (All I care about ...is love) ist auch gleich der beste. Ein Bild für die Götter wie Mr. Flynn von Federn- schwingenden Go-Go-Girls umschwänzelt wird, offensichtlich sehr zu Davids Belustigung. Schade, dass Fotos wie immer verboten sind.

Danach braucht der arme Kerl aber doch erst mal eine Verschnaufpause und sein Taschentuch zum Schweiß tupfen, denn als Tänzer ist er offensichtlich nicht geboren.

Im weiteren Verlauf folgen mehrere durchaus amüsante Szenen mit Mr. Flynn, die einem als David-Fan natürlich besonderen Spaß machen. Nichts desto trotz ist David in diesem Stück nicht die männliche Hauptrolle, sondern ein Nebendarsteller.

Aber was soll’s, es kann nicht immer Dr. Jekyll sein...

 

Noch eine bemerkenswerte Szene zum Schluss: Als David eine der beiden Hauptdarstellerinnen im Flug auffängt und auf den Armen hält, gibt’s mal wieder einen extra David Applaus. Diese Figur haben alle anderen Tänzer unbeachtet schon einige Male gezeigt. Macht David wirklich schon einen so gebrechlichen Eindruck, dass er für das Heben eines 50kg Mädchens extra beklatscht werden muss? Ich finde nicht, aber sei’s ihm gegönnt...

 

Insgesamt war das ganze eine gelungene Vorstellung und ein lustiger Abend, abgerundet von David’s Auftritt an der Stagedoor, wo er wie üblich fleißig nette Bemerkungen und Autogramme verteilte. Spätestens als er seine Brille (hässliches Ding, aber sicher teuer) rausholte, hatte seine Lust zur Fan-Belustigung dann aber nachgelassen und er verschwand im silbernen Mercedes durch den Vorderausgang. Es sei ihm verziehen, schließlich saß Pamela auf der Rückbank...

 

Der einzige Wehrmutstropfen an 48 schönen sonnigen Stunden in London war die Gewissheit, dass David nicht zur Knight Con am Wochenende nach Deutschland kommen würde. Zwei ausverkaufte Vorstellungen ausfallen zu lassen, kann selbst er sich nicht leisten....

 

 

Für alle, die noch die Gelegenheit haben, ihn mal in einem Musical zu sehen, hier mein Rat: Nicht zögern, machen! Davids Musical-Auftritte sind ein Genuss. Wenn er schon nicht auf Tour zu uns kommt, kommen wir zu ihm!