Alle
Knight-Rider-Fans wissen zwar, dass es nicht nur einen
K.I.T.T. in der Serie gab, sondern viele. Doch wie viele Exemplare
waren es nun wirklich, und wofür wurden sie im Einzelnen benötigt?
Diese Fragen stellen sich die Fans immer wieder. Es folgt ein Bericht
aus dem Buch “Knight Rider Legacy”, der diese Fragen endgültig
beantwortet...
Das Auto
selbst wurde von Michael Scheffe entworfen, der dafür Pontiacs
brandneuen 1982er Trans Am benutzte. Millionen von Fans verliebten
sich in K.I.T.T., weil er das perfekte Auto verkörpert. Jack Gill, der
Mann, der für K.I.T.T.s unglaubliche Stunts verantwortlich ist,
verrät: “Das Auto wurde etwa 3,75 cm tiefer gelegt als die
GM-Fließbandversion, damit es ein bisschen ominöser wirkte.” David
Hasselhoff erzählte: “Man hat Computerkomponenten im Wert von 200.000
$ eingebaut. Das Auto wurde für Stunts, Sprünge und schnelles Fahren
umgebaut. Wir haben auch eine Menge Reifen verbraucht.
Was wir
innerhalb eines Tages einem Trans Am antun, würden die meisten Leute
ihrem Wagen in fünf Jahren nicht antun!” Da die Autos ziemlich oft zu
Schrott gefahren wurden, gab es immer neue Lieferungen von Trans Ams,
die von Universal modifiziert wurden.
Da der
aufgemotzte Trans Am so viel gefahren wurde, hielten die Produzenten
immer mehrere Autos gleichzeitig zur Verfügung. David erklärte, “In
jeder Folge muss es mehr als einen geben, aus verschiedenen Gründen.
Derjenige, den ich in der Episode fahren, könnte liegen bleiben. Wenn
wir dann springen, benutzen wir einen anderen, schwer abgestützten
Wagen; manchmal müssen wir das Auto verschrotten und ein anderes
holen. Und außer dem Auto, das ich fahren, haben wir noch einen
“Picture Car”, der immer poliert und in jeder Hinsicht perfekt ist.”
Der “Picture
Car” (besser bekannt als “Hero Car”) war der einzige, der das
detaillierte Armaturenbrett und die Kontrollknöpfe enthielt, für die
K.I.T.T. so berühmt war. Jedes Mal, wenn man sah, wie Hasselhoff ins
oder aus dem Auto stieg, verwendete man den “Hero Car”. Die
Produzenten ließen sogar ein Duplikat des Armaturenbretts anfertigen,
das sich auf einer Studiobühne in den Universal Studios befand. Wenn
eine Nahaufnahme des Armaturenbretts oder der Voxbox gezeigt wurde,
stammte sie von dieser Attrappe. Eine Version des Autos war mit einem
Schleudersitz ausgestattet. Anfangs funktionierte der Sitz nicht
richtig und schleuderte viele Stuntmen höher in die Luft als erwartet.
Viele der Männer versuchten es nicht mehr, weil es zu gefährlich war.
Aus diesem Grund benutzte man für die meisten Schleudersitz-Szenen
lebensähnlich Dummies.
Ein weiterer
Wagen, den man in der Serie verwendete, war für die unglaublichen
Stunts, die man durchführte, besonders schwer gestützt. Wenn die
Stuntmen diese 25 Meter weiten Sprünge durch die Luft machten, brach
das Auto manchmal in zwei Hälften. Jeder der Wagen verfügte auch eine
schützende Außenhülle. “Die Hülle ist eine harte und schwere
Polyurethan-Form, die genau wie die Autokarrosserie aussieht, nur dass
sie keine Fenster und Windschutzscheibe hat,” erzählt Jack Gill. “Man
brauchte vier Männer, um sie K.I.T.T. überzustreifen. Sie blieb an
ihrem Platz, weil sie perfekt passend geformt war. Wenn nach einer
Actionszene die Polyurethan-Karrosserie abgenommen wurde, war K.I.T.T.
jedes Mal verbeult und musste repariert werden.” Der Motor, der in dem
Trans Am benutzt wurde, war schwer modifiziert. “Er ist ziemlich
aufgemotzt,” sagt David. “Wir haben einen Mechaniker namens Willi
Stabile, der persönlich für den Motor verantwortlich ist. Und unser
Trans Am gibt viel mehr her als der reguläre Trans Am.”
Nachdem die
Serie angelaufen war, suchte der Stunt-Koordinator Bob Bralver nach
jemandem, der ein paar Folgen lang den Wagen fahren könnte. Jack Gill,
ein Ass unter den Stunt-Fahrern, der den “General Lee” aus The
Dukes Of Hazzard (Ein Duke kommt selten allein) fliegen ließ, trat
vor. “Bob Bralver rief mich an und fragte, ob ich Interesse hätte, ein
paar Folgen zu machen. Nachdem ich angefangen hatte, fand ich heraus,
dass Hasselhoff und ich nur fünf Meilen voneinander entfernt in
Georgia gewohnt hatten, aber wir gingen auf verschiedene High Schools.
Wir hatten eine Menge gemeinsam, also unternahmen wir oft zusammen
etwas. Eins führte zum anderen, und ich endete als Stunt-Koordinator
nach dem ersten Jahr, gefolgt vom Second-Unit-Regisseur. Neben diesen
beiden Jobs fuhr ich auch noch das Auto!”
Als Jack zum
Knight-Rider-Team in “Deadly Maneuvers” stieß, hatten sie nur
drei K.I.T.T.s zur Verfügung - zwei Stuntautos und ein Hero Car. “Wir
konnten damals nicht viel tun, weil wir die Autos nicht gefährden
konnten. Nachdem wir mehr Trans Ams bekommen hatten, begannen wir,
jedes Auto für einen bestimmten Stunt herzurichten; wir hatten
achtzehn insgesamt. Wir bekamen die Autos von Pontiac für 1 $ das
Stück. Das einzige Auto, für das Universal Studios bezahlen musste,
war der originale Hero Car. Danach rief uns Pontiac an und sagten uns,
sie hätten einige Autos mit Wasserschaden oder Autos, die aus dem
einen oder anderen Grund verschrottet werden mussten, und fragten uns,
ob wir Interesse hätten.”
Der
berühmteste (und gefährlichste) Stunt - das “Turbo Boosting” - ließ
den Trans Am wirklich vom Boden abheben. Um diesen unglaublichen
visuellen Effekt zu erzielen, wurde spezielle, schwer belastbare
Rampen konstruiert, die der Wucht des Sprungs standhielten. Die Rampe
wurde normalerweise hinter einem parkenden Fahrzeug, einem Zaun oder
ein paar Büschen versteckt. Wenn man genau hinschaut, kann man die
Rampe in einigen Szenen erkennen, in denen das Auto fliegen muss. “Die
Konstruktion der Rampen begann ich bei The Dukes Of Hazzard und
verbesserte sie über die Jahre,” erzählt Gill. “Sie sind 80 bis 95
Zentimeter hoch und zwischen 4,20 und 4,80 Meter lang. Die Rampe
konnte so verstellt werden, dass sie für die für den Stunt benötigte
Höhe sorgte. 4,20 Meter sorgte für einen höheren Sprung; 4,80 Meter
für einen niedrigeren.” Wenn Jack die Rampe mit Tempo berührte,
drückte die Luft das Auto in die Höhe und sorgte für mehr Auftrieb als
er auf andere Weise erreichen konnte. Das Studio bezahlte 10.000 $ und
mehr für die speziell konstruierten Rampen. Nachdem die Serie
eingestellt wurde, deponierte man die Rampen auf dem Hinterhof der
Studios, wo sie noch heute vor sich hin rosten.
Robert Ewing,
der Associate Producer der Serie, erzählt: “Wir haben zwei
Sprung-Autos. Diese Autos sind mit K.I.T.T. identisch, sind aber aus
sehr leichtem Fiberglas hergestellt und beinhalten Hochgezüchtete
Motoren. Ein Stuntfahrer fährt diesen Fiberglas-Wagen mit
Höchstgeschwindigkeit auf eine versteckte Rampe zu. Das Auto springt
über echte Züge und Lastwagen. Die Stunts sind bis auf den
Sekundenbruchteil getimet, um sicherzugehen, dass niemand in Gefahr
gerät. Wir hatten niemals einen Unfall. Wenn ein Stunt zu gefährlich
ist, machen wir ihn nicht.” Das Auto selbst wog nur 750 Kilogramm. Die
Innenausstattung, die ab Fabrik enthalten war, wurde herausgenommen
und ein Überrollbügel installiert. Dazu kamen noch ein verstärktes
Chassis, schwer belastbare Stock-Car-Stoßdämpfer, umgebaute Lenkung
und spezielle Bremsen. Es wurde etwas höher gelegt als die
Fabrikversion.
“Ich machte
einen Sprung, der 42 Meter weit war und durch eine Plakatwand ging,”
erinnert sich Gill. “Die meisten Sprünge waren 33 bis 36 Meter weit.
Zu dieser Zeit sprang jedoch niemand mit Autos weiter als 27 Meter.
Ich musste die Stoßdämpfer etwas steifer einstellen, damit das Auto
weiter flog. Ich brachte zwei Stoßdämpfer an jedem Vorderreifen an,
also war es unglaublich steif. Das brachte eine Menge an Höhe und
Distanz. Die Produzenten wollten immer, dass K.I.T.T. flach landet,
also befestigte ich noch eine Stahlkiste als Gewicht in das hintere
Ende jedes Wagens. Wir stellten den Wagen auf verstellbare Blöcke, die
wie eine Wasserwaage funktionierten. Ich sitze im Wagen, und wir fügen
solange Gewichte hinzu, bis er im Gleichgewicht ist. Das
Schwerkraftzentrum muss in der Mitte des Autos liegen. Ohne die
hinteren Gewichte würde der Wagen mit der Schnauze zuerst aufkommen.”
Aufgrund des unglaublichen Stress, der beim turbo-boosten auf die
Karosserie wirkt, verschrottete die Crew zwischen fünf und neun Autos
pro Season. Jack versuchte jedoch, aus den Autos, die er besonders
mochte, noch ein paar Sprünge mehr herauszuholen.
Eines der
Dinge, die Jack entwarf, war der Sprungharnisch. “Eine Menge Leute
brachen sich (im übertragenen Sinn) das Kreuz bei diesen Sprüngen,
also entwarf ich einen Harnisch, der sich um deinen Brustkorb und die
Schultern legt. Du legst einen Fünf-Punkte-Harnisch lose an und
verbindest dich dann mit der oberen Stange mit 1,90 Zentimeter dicken
Bungee-Seilen. Wenn ich aufkam, verhinderte das Bungee-Seil, dass ich
mit meinem hinteren Ende zu tief in den Sitz gedrückt wurde und nahm
auf diese Weise den Druck von meinem Rücken.”
Der Produzent
der ersten Staffel der Serie erzählt, wie K.I.T.T. in der Pilotfolge
scheinbar durch einen Lastzug flog. “Es gibt einige Möglichkeiten, wie
man das tun kann. Es ist möglich, einen echten Truck zu benutzen und
eine Art Rahmen aus Balsaholz darauf zu montieren. K.I.T.T. fährt dann
außerhalb der Kamera auf eine Rampe und durch das dünne Holz hindurch.
Aber um den Effekt zu unterstreichen, bauen wir eine Replika der
oberen Seite des Trucks. K.I.T.T. sieht man dann, wie er auf den
echten Laster zufährt, und dann drehen wir eine andere Sequenz, in der
er durch den Rahmen hindurchfährt, den wir gebaut haben. Kameras auf
beiden Seiten des Rahmens filmen den Stunt, und nach dem Schneiden
entsteht der Eindruck, dass Michael Knight direkt durch den Truck
gefahren ist!”
Oft sieht man
Leute, die den Wagen mit diversen Objekten zu beschädigen versuchen.
“Unser größtes Problem war,” erzählt Gill, “den Wagen immer 1A in
Schuss zu halten, denn er durfte keine Beule bekommen. Sogar wenn
David über die Motorhaube rutschte, hinterließ das Kratzer. Wir legten
immer sehr viel Wert darauf, dass K.I.T.T. auf dem Fernsehschirm
unzerstörbar erschien. Als K.I.T.T. in andere Autos hineinfahren
sollte, entwickelte ich eine Hülle aus Polyurethan, die über die
Karosserie des originalen Trans Ams gelegt werden konnte. Mit der
Hülle darüber konnten wir in andere Autos ‘reinfahren. Das Auto bekam
dabei unter der Hülle Beulen ab, sah aber von außen unverbeult aus.”
Obwohl diese innovative Idee eine Menge Probleme der Crew löste, war
sie nicht ohne Nachteile. Gill erzählt weiter: “Eines Tages hatten wir
das Auto außerhalb des San-Fernando-Valleys geparkt, wo wir eine Szene
drehten, in der ein Typ das Auto mit einem Baseballschläger
attackierte. Wir legten die Hülle darüber, der Typ fing an, darauf
einzuschlagen, und alles war großartig. Nachdem wir fertig waren,
fuhren wir dieses Auto weg und stellten den Hero Car an seine Stelle
und gingen dann weg, um eine andere Aufnahme zu machen. Ein paar
Kinder, die die Aufnahme gesehen hatten, kamen aus einem Schulbus und
begannen, auf das Auto einzutreten! Nachdem sie gesehen hatten, wie es
mit einem Baseballschläger getroffen wurde, waren sie total überrascht
zu sehen, dass sie es verbeulen konnten! Das hat uns natürlich gar
nicht gefallen, denn das war der einzige Hero Car, den wir damals
hatten.” Wenn auf das Auto geschossen wurde, war die Waffe in
Wirklichkeit leer; stattdessen brachte die Spezialeffekte-Crew kleine,
explosive Kapseln an ihm an und zündete sie von einem Kontrollpult
außerhalb der Kamera. Diese Ladungen gaben Funken ab, die aussahen wie
Kugeln, die vom Auto abprallten.
Wie “hörte”
eigentlich David Hasselhoff K.I.T.T.s Stimme? Die Antwort ist sehr
einfach. Wenn sich das Auto nicht in Bewegung befand, las ein
Bühnenarbeiter außerhalb der Kamera Hasselhoff den Text vor. Wenn die
Szene es vorsah, dass Michael und K.I.T.T. am Fahren waren, wurde der
Text über das Funkgerät im Auto vorgelesen. Die Stimme von K.I.T.T.,
der Schauspieler William Daniels, ging zu einem späteren Zeitpunkt ins
Studio, um seine Rolle aufnehmen zu lassen. Sein Dialog wurde dann in
den Ton der Episode integriert. Hasselhoff erklärte später: “ Was ich
sehe, ist eine Attrappe des Armaturenbretts. Ich höre nicht einmal
William Daniels’ Stimme. Er hört auch nicht meine Stimme. Er fügt
seine Stimme später hinzu, nachdem wir unsere Szenen abgedreht haben.
Was wir tun, ist, ein Funkgerät einzubauen. Das Auto wird in den
Szenen, in denen ich scheinbar fahre, normalerweise gezogen.
Normalerweise liest dann ein Assistenz-Regisseur auf dem
Abschleppwagen K.I.T.T.s Text, der dann über das Funkgerät
hereinkommt. Anfangs war es schwer, seinen Text auf diese Weise
abzuliefern, aber jetzt ist das der leichteste Teil der Serie für
mich.”
Jack Gill war
auch derjenige, den man in Wirklichkeit sah, wenn irgendjemand in der
Serie von einer hohen Plattform sprang. Auf einige seiner Sprünge -
wie in “Knightmares” und “A Good Knight’s Work” - angesprochen,
gesteht er: “Das zu tun, versetzt mich wirklich in Angst. Ich habe von
nicht so großen Höhen geübt und mich hochgearbeitet. Das Schlimmste am
Hinunterspringen ist, dass ich genau weiß: Wenn ich einmal
abgesprungen bin, war’s das! Ich muss auf diesem Luftkissen am Boden
landen. Aber dabei sehen immer Leute zu, die wie verrückt schreien...
und in meinen Gedanken, während ich falle, denke ich ‘was stimmt
nicht?’ oder ‘hat jemand die Matratze verrückt?’ Aber ich kann
schlecht umkehren, oder?”
Eine weiter
schwer darzustellende Funktion war die, die den Wagen scheinbar
alleine fahren lässt. Jack Gill war auch dafür verantwortlich. “Der “Blindfahr”-Sitz
war wahrscheinlich die innovativste Idee, die wir hatten. Bis es
Knight Rider gab, hatte jeder versucht, mit Videokameras zu fahren
oder ein Stück des Kühlergrills herauszuschneiden, und sich zum Fahren
hinzulegen. Ich hatte ein Auto für das Blindfahren auf der Fahrerseite
und eins für das Blindfahren auf der Beifahrerseite. “ Jack streckte
dabei seine Arme und Beine durch den Sitz hindurch, während er außer
Sicht dahinter saß. “Die andere seltsame Sache mit K.I.T.T. war bei
den Szenen, in denen eine junge Frau auf dem Beifahrersitz saß,
während ich eine Blindfahrt durch die Stadt machte. Das hat so viele
Leute erschreckt!”
Robert Ewing,
der Associate Producer der Serie, fügt hinzu: “In einigen Szenen wird
K.I.T.T. so gefilmt, dass man nicht sieht, dass er in Wahrheit von
einem Lastwagen abgeschleppt wird. In anderen Szenen, in denen ein
Abschleppkabel auffallen könnte, hat K.I.T.T. einen Fahrer auf dem
Rücksitz. Der Fahrer ist dort hinter dunklem Glas versteckt. Das Glas
wirkt so ähnlich wie ein Zweiwege-Spiegel. Der Fahrer kann
hinausschauen, aber die Kamera - und das Publikum - kann nicht
hineinsehen.” Aufgrund dieser komplexen Umstände fuhr K.I.T.T. nur
selten für längere Zeit allein.
Ski Mode wurde
zu einer weiteren Lieblingsfunktion der Fans, ein Stunt, bei dem
K.I.T.T. auf zwei Rädern fährt. Buzz Bundy war weltberühmt für die
Darbietung dieses Stunts. “Um den Wagen auf zwei Rädern fahren zu
lassen,” erzählt Gill, “mußten wir die Lenkung so umschweißen, dass
beide Räder sich zusammen drehten anstatt einzeln. Das war die einzige
Modifizierung des Autos, die nötig war.”
In der Folge
“Return To Cadiz” bekamen die Fans einen auf dem Wasser fahrenden
K.I.T.T. zu sehen. Gill beschreibt, wie ihnen das gelang. “Wir
benutzten eine Unterwasser-Plattform mit einem Außenbordmotor daran.
Ich muss zugeben, dass es ziemlich gut aussah.” Weil es so schwer zu
filmen war, wurde die Idee, K.I.T.T. später wieder die Wellen reiten
zu lassen, verworfen.
Man sieht
Michael Knight regelmäßig, wie er K.I.T.T. wild um die eigene Achse
drehen lässt. Diese 180-Grad-Drehungen sind ein weiteres Markenzeichen
der Serie. David Hasselhoff fuhr die meisten davon selbst, bis er
versehentlich in eine Palme krachte und den Wagen zu Schrott fuhr. Die
Produzenten hatten Angst, er würde sich selbst verletzen und erlaubten
ihm von da an nicht mehr, seine eigenen “U-Turns” zu veranstalten. Vor
seinem unglücklichen Unfall erklärte Hasselhoff, wie er die
180-Grad-Drehungen machte: “Ich mache die Drehungen, während ich etwa
80 km/h schnell auf dem äußerst rechten Straßenrand fahre. Ich greife
das Lenkrad und drehe es soweit wie möglich. Gleichzeitig ziehe ich
die Handbremse. Dadurch blockieren die Hinterreifen, und das Auto
dreht sich in genau die Entgegengesetzte Richtung. Dann lasse ich die
Handbremse los und gebe Gas.”
Patricia
McPherson kommentiert: “Ich war immer lieber mit Jack Gill im Auto als
mit David! Nein, David war wirklich ziemlich gut, und er lernte
ziemlich gut von Jack. Jacks Fähigkeit war einfach erstaunlich. Fast
jedes Mal, wenn ich da drin war, egal ob mit David oder Jack, hatte
ich immer dieses seltsame Gefühl, dass sie das Auto auf der Stelle
drehen könnten und exakt auf der Markierung zum Stehen bringen würden.
Es war ziemlich unglaubliches Zeug.”
K.I.T.T. wurde
als “das Auto der Zukunft” bezeichnet, und musste daher immer der
Technologie der derzeitigen Autos voraus sein. David Hasselhoff
erklärte: “Wenn man einmal an K.I.T.T. glaubt, dann ist alles möglich
und man kann es akzeptieren. Es gibt schon Autos, die mit bis zu 30
gesprochenen Sätzen den Fahrer unterstützen können. Aber
augenscheinlich gibt es nichts auf dem Markt, was K.I.T.T.s Fülle an
Spezialitäten hat.”
Im Sommer 1984
erkannten die Produzenten, dass die gegenwärtige Automobil-Technologie
sie so langsam einholte, daher entschlossen sie sich, K.I.T.T.s
Inneres zu überholen. Produzent Gino Grimaldi erinnert sich: “Während
der Dreharbeiten zwischen der zweiten und dritten Season wurde uns
plötzlich bewusst, dass Autos auf den Markt kamen, deren
Armaturenbrette denen von K.I.T.T. gar nicht so unähnlich waren. Es
werden schon Autos hergestellt, die einen sprechenden Computer mit
mehreren dutzend Sätzen eingebaut haben. Dinge, wie den Fahrer daran
zu erinnern, dass die Türen nicht verschlossen sind, das Benzin
ausgeht und so weiter. Es gibt auch Autos mit Fernsehern; und die
Mikrochip-Technologie wird heutzutage zu einem großen Teil für die
digitalen Anzeigen verwendet. Da K.I.T.T. etwas ganz Besonderes und
das Auto der Zukunft ist, waren gewissen Änderungen von Nöten, damit
er das auch blieb. Es schien, die einzige Möglichkeit wäre, dass
K.I.T.T. völlig zerstört und von Bonnie wieder komplett
zusammengesetzt wird, allerdings mit mehr futuristischen Komponenten!”
Während dem
Verlauf der Serie veröffentlichte NBC zwei Werbebroschüren, die
K.I.T.T.s verschiedene Funktionen beschrieben. Die erste kam im August
1982 heraus, als NBC einen Werbespot sendete, bei dem Interessenten
sich schriftlich über das aufregendste Auto im Fernsehen informieren
konnten. Diejenigen, die hinschrieben, erhielten ein Flugblatt mit dem
Titel “Die Konkurrenz ist KEINE Konkurrenz”. Darauf steht K.I.T.T.
neben einem Auto, das wie der General Lee (mit der Doppelnull auf der
Tür) aus The Dukes Of Hazzard aussieht. Außerdem enthielt das
Flugblatt einen Vergleich der beiden Fahrzeuge.
Als Werbung
für die Staffel-Premiere “Goliath” im Herbst 1983 stellte NBC einen
Spot zusammen, in dem Hasselhoff sagt: “Am Sonntag, dem 02. Oktober,
stellen sich K.I.T.T. und ich unserer größten Herausforderung in einem
spektakulären, zweistündigen Film. Wir hoffen, dass wir mit den
Geheimnissen gewinnen werden, die hier drin enthalten sind, dem
K.I.T.T. Kit. Um ein Gratisexemplar zu bekommen, schicke einen
Selbstadressierten, mit einer Briefmarke versehenen Umschlag an
‘K.I.T.T. Kit’, Postfach 80, Hollywood. Hol’ dir dein K.I.T.T. Kit und
sei dabei.”
Unzählige Fans
schrieben hin und bekamen danach detaillierte Risszeichnungen von
K.I.T.T.s Innerem und Äußerem. Das Kit enthielt auch weitere Daten
über das Auto.
Im Herbst 1985
wurde im TV Guide eine Anzeige zur Season-Premiere “Knight Of The
Juggernaut” veröffentlicht. Darin wurde ein völlig neuer K.I.T.T.
gezeigt, komplett mit einer Liste seiner neuen Funktionen. Außer dem
Super Pursuit Mode und dem Emergency Braking System führte die Liste
auch einen Satellite Scanner & Transponder, High Visibility Mode
(Negative Roof), Ultra-High Frequency Degaussers, Reverse Polarity
Destabilizers, Water-Cooled Cabrillo Accelerators, Re-Enginieered
Modular Suspension, Infrared Tracking & Intercept System, Zero-Gravity
Induction System und eine High Performance Liquid Chromatography Work
Station auf.
Nachdem
K.I.T.T. in “Knight Of The Juggernaut” zerstört worden war, ergriff
Bonnie die Gelegenheit, ein neues System zu entwerfen, das K.I.T.T.
schneller als 480 km/h fahren ließ. Wenn Michael den so genannten
Super Pursuit Mode aktiviert, verändert das Auto sein Aussehen, um die
Aerodynamik für höhere Geschwindigkeiten zu verbessern. Der Vorgang
von K.I.T.T.s Veränderung ist am besten in einem Auszug des Drehbuchs
zu “Knight Of The Juggernaut” beschrieben: “Ein Spoiler gleitet an
K.I.T.T.s Vorderseite herab. Die Rückflosse verwandelt sich in eine
neue, aerodynamische Form, während das Heck angehoben wird und zwei
Abgasdüsen zum Vorschein kommen... Lüftungsschlitze fahren aus den
Seiten aus. Ein Luftansaugschlitz kommt aus der Motorhaube. Nach der
vollständigen Super-Pursuit-Mode-Verwandlung sehen wir einen völlig
neuen K.I.T.T. - schlanker, bedrohlicher, ein Auto aus der Zukunft,
das in die Gegenwart geraten ist.”
Patricia
McPherson kommentiert: “Ich dachte, der neue K.I.T.T. würde gut
funktionieren. Alles, was die Fähigkeiten des Autos anging,
interessierte die Zuschauer immer besonders. Ich war Moderatorin bei
verschiedenen Auto-Shows und Rennstrecken in Kalifornien. Sogar
professionelle Fahrer wussten darüber Bescheid, was das Auto tun und
was es nicht tun konnte. Für eine Menge Leute war es immer sehr
unterhaltsam, den verschiedenen Kapriolen des Autos zuzusehen, egal ob
es etwas tun konnte oder nicht. Ich bin der Meinung, dass es ihnen
großartig gelungen ist, das Auto in jeder Funktion darzustellen. Es
war sehr realistisch und immer sehr glaubwürdig, vom Standpunkt der
Profi-Rennfahrer gesehen. Es war eine sehr teure Serie, weil man
ständig ein Auto brauchte, das jenes konnte und ein anderes, das etwas
anderes konnte.”
Um die Serie
frisch zu halten, entschieden die Produzenten, dass das ultimative
Auto ein paar neue Gimmicks benötigte. George Barris traf sich mit den
Universal Studios, um ein paar neue Ideen für den Star-Car zu
diskutieren. Universal hatte bereits eine Vorstellung davon, wie sie
sich den neuen K.I.T.T. vorstellten und gaben Barris den Entwurf. Die
Zeichnungen zeigten K.I.T.T. mit diversen Teilen, die aus seiner
Karosserie herausfuhren. Es gab Herausgestanzte Boxen über jedem
Radkasten mit normal großen Reifen. Das ursprüngliche Design war sehr
schwach. Die Reifen konnte man fast nicht in den tiefen Radkästen
sehen. Barris und sein Assistent fertigten eine neue Zeichnung an, und
Universal gab ihnen grünes Licht für die Konstruktion. Es wurden vier
verschiedene Autos für die vierte Season gebaut. Das erste Auto war
ein fahrbares Cabriolet, hergestellt aus einem 1982er Modell. Das Auto
war ein “permanentes” Cabrio, was bedeutet, dass es kein Dach dafür
gab.
Das zweite
Auto wurde “Trailer-Cabrio” genannt. Dies war im Prinzip die Hülle
eines Trans Am, die auf einen Anhänger montiert war. Das Hinterteil
war mit der Hydraulik ausgestattet, die notwendig war, um das Hardtop
des Wagens in das Heck zurückzufahren, indem man ein Schienensystem
verwendete. Man schlug vor, das Auto mit einem Stoffverdeck
auszustatten, das sich ausrollte und den Kofferraum bedeckte, sobald
sich das Auto in Cabrio Mode befand. Doch Universal Studios
entschieden sich endgültig für eine “feste Hülle”, die aus dem Nichts
auftauchte. Ein Bühnenarbeiter schob das riesige Fiberglasteil von
hinten nach vorne, nachdem das Dach im Kofferraum verschwunden war.
Viele Fans fragen sich, ob die Konstruktion eines voll
funktionsfähigen K.I.T.T.-Cabrios möglich ist. Die Antwort ist ja, mit
einer Menge an Planung und Arbeit.
Das dritte
Auto, das für die Season 1985-86 gebaut wurde, war die “Super Pursuit
Mode”-Version, hergestellt aus einem 1983er Modell. Die Flossen und
Karosserieerweiterungen funktionierten an dieser Version nicht
wirklich; sie wurden permanent angeschweißt, damit das Auto von
Stuntfahrern gefahren werden konnte. Diese Auto war dazu da, hart
gefahren zu werden, obwohl sich Jack Gill erinnert, dass “der
SPM-Wagen gut funktionierte, aber dazu neigte, bei Geschwindigkeiten
über 130 km/h auseinanderzubrechen.” Die hydraulischen Luftbremsen
waren voll funktionsfähig und reagierten extrem schnell. Das Dach war
ein Fiberglasteil, und eine der Luftbremsen war daraus ausgeschnitten.
Unterhalb der Stoßstange befand sich ein aerodynamischer Spoiler, der
die Luft, die unter dem Auto herausströmte, am Boden hielt. Die
vordere Stoßstange spaltete sich in zwei Teile auf. Die obere Hälfte
wurde zum Spoiler und stieg vertikal über die Motorhaube. Das
Originaldesign sah einen Spoiler vor, der zwischen der Stoßstange und
dem Vorderteil der Motorhaube ausfuhr. Das ist der Grund dafür, warum
die Stoßstange sich nach vorne bewegt. Sie kamen zu dem Schluss, dass
alles einfacher zu bauen ist, wenn die Stoßstange sich zweiteilt.
Das vierte
Auto hatte keinen Motor und wurde nur dazu benutzt, K.I.T.T. in den
Super Pursuit Mode zu versetzen. Der gesamte Motorraum musste leer
sein, damit Platz für die hydraulischen Hebel war, die die vordere
Stoßstange aus- und nach oben fuhren und alle Teile herausschoben.
Dieser Wagen wurde nur für Nahaufnahmen verwendet, nichts anderes. Er
hatte zwar ein funktionierendes Lenk- und Bremssystem, aber keinen
Motor, der ihn antrieb. Die Universal Studios weigerten sich beinahe,
die 250.000 $ zu bezahlen, die der Super-Pursuit-Mode-Wagen kostete.
Es wurde zum letzten, verzweifelten Versuch, Knight Rider zu
retten, dessen Zuschauerzahlen in der letzten Season immer geringer
wurden.
Während der
gegenwärtige Aufenthaltsort des Super-Pursuit-Mode-Autos ein Rätsel
bleibt, hat das Cabriolet eine andere Geschichte. Es ist einer der
wenigen originalen K.I.T.T.s, deren Existenz bekannt ist. Nach dem
Ende der Serie ging der Wagen durch die Hände mehrerer Privatsammler
und Automuseen, und ist zur Zeit in dem Museum “Cars of the Stars” in
Keswick, England, ausgestellt, zusammen mit einem K.I.T.T.-T-Top, den
das Museum David Hasselhoff abgekauft hat.
Obwohl K.I.T.T.
auf dem Fernsehschirm als eine einzigartige, unzerstörbare und
Energiegeladene Maschine erschien, wurden doch viele Versionen des
Trans Ams hinter der Kamera sowie viele talentierte Menschen wie Jack
Gill benötigt, um eine Automobil-Legende zu erschaffen, die im Laufe
der Zeit nur noch populärer geworden ist. |